Salzburger Domquartier zeigt „Wunderkunst“
Salzburg (APA) - Gold, Silber, Bernstein, Alabaster, Steinbockhorn oder Elfenbein: Das sind nur einige Materialien, aus denen Künstler jene ...
Salzburg (APA) - Gold, Silber, Bernstein, Alabaster, Steinbockhorn oder Elfenbein: Das sind nur einige Materialien, aus denen Künstler jene kostbaren Objekte geschaffen haben, die ab morgen, Freitag, unter dem Titel „Wunderkunst“ im Nordoratorium des Salzburger Domquartiers zu sehen sind. Die rund 70 Preziosen stammen aus der Kunstkammer Würth.
„Einige Objekte können wir das erste Mal öffentlich zeigen“, sagte Sylvia Weber, Leiterin des Geschäftsbereichs Kunst der Würth-Gruppe, am Donnerstag bei der Präsentation der Ausstellung. Dazu gehört beispielsweise die Alabaster-Arbeit „Herkules und Hippolyte“ von Leonhard Kern, der als deutscher Bildhauer des Barock viele Objekte für Kunstkammern geschaffen hat. Auch einige Trinkschiffe - kostbare Trinkgefäße aus Silber oder Gold, die detailgenau Schiffe darstellen und die für Trinkspiele verwendet wurden - sind erstmals zu sehen.
Das Prunkstück der Ausstellung ist der „Erbschenkenpokal“, den Maximilian II. im Jahr 1562 bei seiner Krönung zum deutschen König in Frankfurt an Christoph von Limpurg, den Erbschenken des Römischen Reiches, geschenkt hat. Es sei der einzige noch erhaltene Pokal, der tatsächlich - zumindest in Teilen - bei einer Königskrönung dabei gewesen sei, meinte der Kunsthistoriker Volker Himmelein. Der Pokal aus Silber ist vergoldet und kunstfertig verziert.
Die handwerkliche Perfektion gepaart mit kostbarsten Materialien macht die Besonderheit der Kunstkammer-Werke aus. Sie dienten vor allem der Repräsentation. „Es ging darum, die Natur noch zu übertreffen“, sagte Reinhard Gratz, Direktor des Salzburger Dommuseums, das ebenfalls eine Kunst- und Wunderkammer hat. In Kunstkammern seien Werke gesammelt worden, die durch ihre besondere Kunstfertigkeit und Raffinesse beim Betrachter Staunen hervorrufen sollten, erläuterte Gratz.
Die Schau zeigt Objekte vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Eine Besonderheit ist ein in einem Stück aus einem Elefantenstoßzahn gefertigtes Kruzifix von Georg Petel aus dem Jahr 1630. Der Künstler war mit Peter Paul Rubens befreundet und galt zu seiner Zeit als „deutscher Michelangelo“. Pablo Picasso ist mit einer kleinen Frauenstatue vertreten, Alfred Haberpoitner mit einer vergoldeten Holzarbeit. Den Brückenschlag zur Sammlung Würth, die vor allem für ihre zeitgenössische Kunst bekannt ist, machen zwei Objekte am Eingang zur Salzburger Residenz: Dort begrüßen während der Ausstellung „Wunderkunst“ zwei Skulpturen des mexikanischen Künstlers Adolfo Riestra die Besucher.
(S E R V I C E - „Wunderkunst - Erlesenes aus der Kunstkammer Würth“, 18. Mai bis 24. September, Nordoratorium des Salzburger Doms, Domquartier Salzburg, Residenzplatz 1/Domplatz 1a, 5020 Salzburg, www.domquartier.at)