Jerusalem - Außenministerium bedauert Entscheidung Palästinas
Jerusalem (APA) - Das österreichische Außenministerium hat am Donnerstag auf die Entscheidung Palästinas, den Botschafter in Wien auf unbest...
Jerusalem (APA) - Das österreichische Außenministerium hat am Donnerstag auf die Entscheidung Palästinas, den Botschafter in Wien auf unbestimmte Zeit zu Konsultationen zurückzuberufen, reagiert. „Wir können bestätigen, dass der palästinensische Botschafter zu Konsultationen zurückberufen wird und nehmen mit Bedauern diese Entscheidung zur Kenntnis“, hieß es am Donnerstag gegenüber der APA.
Die Teilnahme des österreichischen Botschafters in Israel Martin Weiss an einer Veranstaltung am Vorabend der Botschaftseröffnung der USA in Jerusalem habe „keine rechtlichen und politischen Auswirkungen auf unsere bisherige Position, wonach der Status Jerusalems Gegenstand von Verhandlungen zwischen Israel und Palästina sein muss“, so die Stellungnahme des Außenministeriums weiters.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu, der zugleich auch Außenminister ist, hatte alle 86 Länder mit diplomatischen Vertretungen in Israel am Sonntag zu einem Empfang gebeten. Laut Weiss nahmen aber nur Diplomaten aus 34 Ländern daran teil. Bei der Einweihung der US-Botschaft selbst waren die Diplomaten nicht eingeladen.
Die Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem am Montag hatte zu blutigen Zusammenstößen zwischen Palästinensern und der israelischen Armee an der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen geführt. Dutzende Palästinenser wurden dabei getötet und mehr als 2.800 verletzt.
Wegen des ungeklärten Status von Jerusalem galt es bisher als diplomatischer Konsens, dass ausländische Staaten ihre Botschaft nicht in der Stadt ansiedeln. Dadurch sollte vermieden werden, Jerusalem vor einer endgültigen Friedensregelung als alleinige Hauptstadt Israels anzuerkennen. US-Präsident Donald Trump brach mit diesem Konsens, mittlerweile folgte auch Guatemala.