Tusk: EU-Beitritt der Westbalkan-Staaten „ohne Alternative“

Brüssel/EU-weit (APA) - Der EU-Beitritt der Westbalkan-Staaten sei „ohne Alternative, es gibt keinen Plan B“, sagte EU-Ratspräsident Donald ...

Brüssel/EU-weit (APA) - Der EU-Beitritt der Westbalkan-Staaten sei „ohne Alternative, es gibt keinen Plan B“, sagte EU-Ratspräsident Donald Tusk zum Abschluss des EU-Gipfels in Sofia. Die vom Gipfel beschlossene Agenda zur Energie- und Verkehrsanbindung dieser Länder sei „keine Alternative und kein Ersatz für die EU-Erweiterung“.

„Es ist ein Weg, um die Zeit dazwischen besser zu nutzen“, sagte Tusk am Donnerstag. Der Gipfel in Sofia sei ein Erfolg. Mit den Westbalkan-Ländern gebe es Projekte zur Verdoppelung des Studenten-Austausches „Erasmus Plus“, zu Roaming-Gebühren und besseren Bankgarantien. „Ich sehe keine andere Zukunft für den Westbalkan als die EU“, unterstrich Tusk.

Auch Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) zeigte sich über den EU-Westbalkangipfel erfreut, an dem die Staats-und Regierungschefs der sechs Länder Südosteuropas - Serbien, Mazedonien, Montenegro, Albanien, Bosnien-Herzegowina und dem Kosovo - teilnahmen. Österreich habe in den vergangenen Jahren „sehr darunter gelitten“, dass diese Staaten von der Brüsseler Agenda verschwanden, kritisierte Kurz, der auch während der EU-Ratspräsidentschaft Österreichs auf Fortschritte bei der EU-Annäherung der Länder hofft.

Auf die Frage, ob es unter dem EU-Vorsitz im zweiten Halbjahr 2018 auch konkrete Eintrittsdaten möglich wären, antwortete Kurz: Die für Serbien und Montenegro in Aussicht gestellte Perspektive 2025 sei „ambitioniert, aber gleichzeitig machbar“. Aber er glaube nicht, dass schon im „nächsten oder übernächsten Jahr“ feststellbar sei, ob dies auch gelingen werde.

Bei dem Treffen am Donnerstag ging es vor allem um den Ausbau von Straßen, Energieleitungen und Kommunikationsnetzen, um die Länder enger an die EU anzubinden. Die Befürchtung ist, dass sonst China und Russland verstärkt auf dem Balkan investieren. Kurz warnte auch vor dem Einfluss der Türkei.