Weiterer UNO-Blauhelmsoldat in Zentralafrikanischer Republik getötet
Bangui (APA/AFP) - In der Zentralafrikanischen Republik ist abermals ein UNO-Blauhelmsoldat bei einem Angriff getötet worden. Der mauretanis...
Bangui (APA/AFP) - In der Zentralafrikanischen Republik ist abermals ein UNO-Blauhelmsoldat bei einem Angriff getötet worden. Der mauretanische Soldat sei am Donnerstag mit seinem Konvoi im Süden des Landes in einen Hinterhalt geraten und getötet worden, teilte die UNO-Mission Minusca in der Hauptstadt Bangui mit. Acht weitere mauretanische Soldaten seien verletzt worden, fünf von ihnen schwer.
Der Mauretanier war der dritte UNO-Blauhelmsoldat, der seit Jahresbeginn in dem Krisenland getötet wurde. Der UNO-Sondergesandte Parfait Onanga-Anyanga sprach von „blinder Gewalt“ auf eine Friedenstruppe, was „inakzeptabel“ sei. Die mauretanische Regierung machte christliche Milizen für den Überfall verantwortlich, die gegen muslimische Rebellen kämpfen.
In den vergangenen Monaten kam es in der Zentralafrikanischen Republik wieder verstärkt zu gewaltsamen Zusammenstößen rivalisierender Gruppen. Das löste international Sorge vor einem Rückfall des Landes in blutige Gewalt aus.
Der afrikanische Staat war vor fünf Jahren ins Chaos abgeglitten, nachdem eine muslimische Miliz den damaligen Präsidenten gestürzt hatte. Die Miliz wurde durch eine französische Militärintervention von der Macht vertrieben und ein neuer Präsident gewählt.
Staatschef Faustin-Archange Toudera stützt sich nun in der Hauptstadt auf die große Blauhelmtruppe. Allerdings hat er nur beschränkte Teile seines Landes unter Kontrolle. Weite Landstriche werden von marodierenden Milizen beherrscht, die sich oft als Vertreter christlicher oder muslimischer Interessen ausgeben.