Fußball-WM: Porträt Australien - „Socceroos“ wollen an 2006 anknüpfen
Canberra (APA) - Australien hat sich zum vierten Mal in Serie für die Fußball-WM qualifiziert. Die erst seit Jänner vom Niederländer Bert va...
Canberra (APA) - Australien hat sich zum vierten Mal in Serie für die Fußball-WM qualifiziert. Die erst seit Jänner vom Niederländer Bert van Marwijk gecoachten „Socceroos“ wollen in einer Gruppe mit Frankreich, Dänemark und Peru in der Außenseiterrolle überraschen. Ein ähnlicher Erfolg wie der Achtelfinaleinzug 2006 dürfte aber nur schwer zu realisieren sein.
Die Österreich-Legionäre James Jeggo (Sturm Graz) und James Holland (LASK) sind von Van Marwijk, der dem trotz erfolgreicher Qualifikation zurückgetretenen Ange Postecoglou nachfolgte, nicht für die WM nominiert worden. Angeführt wird das Aufgebot von Kapitän Mile Jedinak (Aston Villa), Tomi Juric (Luzern), Mathew Leckie (Hertha BSC), Robbie Kruse (Bochum) und Altstar Tim Cahill (Millwall). Spieler von europäischen Topclubs sucht man in der Mannschaft vergeblich.
Australiens Rekordtorschütze Cahill hatte sein Team im asiatischen Play-off gegen Syrien mit zwei Toren in das entscheidende Qualifikations-Duell mit Honduras (0:0 und 3:1) geschossen. Da der 38-Jährige beim englischen Zweitligisten Millwall aber nur noch als Edeljoker eingesetzt wird, war seine Nominierung umstritten. Ungeachtet dessen würde der Offensivmann mit einem weiteren WM-Tor in den erlauchten Kreis mit Pele, Uwe Seeler und Miroslav Klose aufsteigen, die als einzige bei vier Weltmeisterschaften getroffen haben.
Wie Cahill verdient auch der überwiegende Teil der anderen australischen WM-Kicker sein Geld außerhalb der Heimat, in der Cricket, Rugby und Australian Football besonders populär sind. Das Niveau der nationalen Fußball-Liga, die vereinzelt auch schon gealterte Stars aus Europa angelockt hat, ist im internationalen Vergleich bescheiden. Und auch das Nationalteam vermochte den Aufschwung der WM 2006 nicht nachhaltig zu nutzen.
Angeleitet vom erfahrenen Van Marwijk soll in Russland dennoch der Aufstieg in die K.o.-Phase gelingen. Gleich zum Auftakt wartet mit Frankreich (16. Juni) der härteste Brocken, danach folgen die Duelle mit den ebenfalls höher einzuschätzenden Dänen (21. Juni) und Peru (26. Juni).