Osttirol

Hilfe für den Südsudan: Lienzer Arzt gibt nicht auf

Ein Bild aus besseren Tagen: Franz Krösslhuber mit dem Mondikolok-Team.
© OfJM/Krösslhuber

Der Verein „Osttirol für Jalimo-Mondikolok“ macht trotz des Kriegs im Land weiter. Das Spital ist zerstört, nun plant man mobile Einsätze.

Von Catharina Oblasser

Lienz, Mondikolok –Der Südsudan ist ein junges Land: Erst 2011 erfolgte die Staatsgründung. Doch 2013 brach ein Bürgerkrieg aus, der bis heute andauert. Der Lienzer Kinderarzt Franz Krösslhuber ließ sich davon nicht abschrecken. Mit Helfern und Freunden begann er, im Südsudan medizinische Hilfe zu leisten. Vor allem die Betreuung von Schwangeren, Müttern und Kindern ist ihm ein Anliegen.

Der Verein „Osttirol für Jalimo-Mondikolok“, gegründet 2012, war zuerst im Ort Jalimo tätig. Wegen des Kriegs, der sich immer weiter ausbreitete, verlagerten Krösslhuber und seine Helfer ihre Tätigkeit in den Süden des Staates, nach Mondikolok. Dort entstand mit Hilfe von Spendengeldern aus Osttirol und da­rüber hinaus das Mondikolok Health Care Center, ein gut ausgestattetes kleines Spital. Es verfügte über Geräte wie Röntgen und Ultraschall, 25 Spitalsbetten und etwa 15 einheimische Mitarbeiter.

Bitter für den Verein und für Krösslhuber: Damit ist es vorbei. Denn der Krieg hat alles kaputt gemacht. „Das Spitalsgebäude steht zwar noch, wurde aber teilweise zerstört und völlig ausgeplündert.“ Trotzdem will der Lienzer Arzt weitermachen. Sollte im Südsudan wieder Frieden herrschen, wird das Spital wieder aufgebaut.

Heute bietet das Krankenhaus im Südsudan ein Bild der Verwüstung.
© OfJM/Krösslhuber

Der Bedarf an medizinischer Hilfe ist aber jetzt schon immens, es gibt an der Grenze zu Uganda riesige Flüchtlingslager. Dort setzt der Osttiroler Verein an. „Wir haben zehn so genannte Emergency Health Kits angeschafft, das sind Sets mit der allernötigsten medizinischen Ausrüstung“, beschreibt Krössl-huber. Sie sind auch ohne ärztliche Ausbildung benutzbar, lassen sich innerhalb von Minuten ein- und auspacken und können in einem Anhänger transportiert werden. Noch im Mai soll alles in den Südsudan verschifft werden. Ende Juni will Franz Krössl­huber selbst hinreisen, um sich ein Bild der Lage zu machen – obwohl im kriegsgebeutelten Südsudan Hunger, Zerstörung, Kidnapping und Mord an der Tagesordnung sind. „Es gibt ein Risiko, das ist mir klar“, so der Arzt.

Spenden für das Projekt sind immer willkommen. Am 25. Mai, 19.30 Uhr, findet im Hotel Laserz (Amlach) ein Benefizabend statt. Anmeldung: 0676/6781300.

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Catharina Oblasser

Catharina Oblasser

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