Europas Leitbörsen zu Mittag schwächer, FTSE-MIB deutlich im Minus
Frankfurt am Main (APA) - Nach den gestrigen Aufschlägen tendieren die europäischen Börsenindizes am Freitag im Verlauf weiterhin tiefer. Be...
Frankfurt am Main (APA) - Nach den gestrigen Aufschlägen tendieren die europäischen Börsenindizes am Freitag im Verlauf weiterhin tiefer. Besonders schwach waren einmal mehr italienische Aktien. Die politische Lage in Italien dürfte Investoren weiterhin beunruhigen.
Für leichten Rückenwind sorgte dagegen der zuletzt gegenüber dem US-Dollar wieder etwas schwächere Euro. Ebenfalls im Blickfeld bleiben die Renditen von Staatsanleihen aus Südeuropa und den USA.
Der Euro-Stoxx-50 fiel um 0,06 Prozent auf 3.589,93 Punkte. Der italienische FTSE-MIB gab deutlichere 1,29 Prozent auf 23.495,42 Zähler ab. Der britische FTSE-100 reduzierte sich um 0,07 Prozent auf 7.782,40 Einheiten.
In Italien steht inzwischen der Regierungsvertrag der europakritischen Parteien, der Fünf-Sterne-Bewegung und der rechtspopulistischen Lega. Aktuell sei die Unsicherheit noch hoch, welche Überraschungen der Vertrag parat halten könnte, hieß es. Forderungen nach einem Euro-Austritt oder einem Schuldenerlass seitens der Europäischen Zentralbank enthält er anders als zuvor befürchtet aber nicht.
Angebliche Pläne der beiden europakritischen Parteien, die italienische Bank Monte Paschi di Siena in öffentlicher Hand zu lassen, schickten die Aktie des Geldhauses auf Talfahrt. Das Papier gab zuletzt 3,8 Prozent ab, nachdem die Mailänder Börse den Aktienhandel für die Titel kurzfristig ausgesetzt hatte.
Unter den weiteren Einzelwerten rückten unter anderem Zahlenvorlagen in den Vordergrund. Der weltweite Konjunkturaufschwung ließ bei dem Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont im vergangenen Geschäftsjahr die Kassen läuten. Die Aktie gab in Zürich zuletzt dennoch mehr als fünf Prozent ab. Die Erwartungen der Analysten der US-Banken JPMorgan, Morgan Stanley und Goldman Sachs seien verfehlt worden.
Die Papiere des französischen Medienkonzerns Vivendi notierten nach neuen Zahlen kaum verändert. Die Analysten der HSBC sprachen von einem „gemischten Bild“ und nannten vor allem das organische Wachstum der Musiksparte UMG, die Vivendi ausgliedern will, „armselig“.
Die Titel des Videospiele Herstellers Ubisoft erhöhten sich in Paris dagegen um 5,4 Prozent. Der Umsatz des Unternehmens war im Gesamtjahr um 18,6 Prozent gestiegen und damit deutlich höher als der vom Konzern angestrebte Zielumsatz. Das Unternehmen verwies zudem auf eine breite Produktpalette und seine registrierte Spielerzahl.
In London reduzierten sich die Papiere von AstraZeneca um zwei Prozent. Der Pharmakonzern dürfte mit seinen Erstquartalszahlen die Anleger enttäuscht haben. Der Gewinn je Aktie hatte sich zur Vorjahresperiode deutlich reduziert.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA286 2018-05-18/12:17