Flüchtlingskrise südlich von Sarajevo gelöst
Sarajevo (APA) - Die Krise um die Busse mit etwa 300 Flüchtlingen, die mehrere Stunden lang von der Polizei des Kantons Herzegowina-Neretwa ...
Sarajevo (APA) - Die Krise um die Busse mit etwa 300 Flüchtlingen, die mehrere Stunden lang von der Polizei des Kantons Herzegowina-Neretwa an der kantonalen Grenze nördlich von Mostar aufgehalten wurden, ist offenbar gelöst worden. Laut Medienberichten in Sarajevo genehmigte die kantonale Polizei kurz vor 14.00 Uhr die Weiterfahrt der Busse mit den Flüchtlingen zum Aufnahmelager Salakovac.
Die Flüchtlinge lebten zuvor in einem Park im Stadtzentrum Sarajevos. Wie genau der Streit mit den Behörden des Kantons Herzegowina-Neretwa gelöst wurde, die die Flüchtlinge zunächst nicht aufnehmen wollten, war vorerst nicht bekannt.
Der bosnische Sicherheitsminister Dragan Mektic hatte zuvor die kantonalen Behörden beschuldigt, einen „Staatsstreichs“ durchzuführen. Die gesamtstaatlichen Behörden würden daran gehindert, ihre in der Verfassung festgelegten Aufgaben zu erledigen, sagte Mektic gegenüber dem Sender Free Europe. Er appellierte an die Staatsanwaltschaft, einzuschreiten, und die „Verantwortlichen für den Staatsstreich“ festzunehmen.
Das Büro des kantonalen Premiers Nevenko Herceg ließ in einer Aussendung wissen, dass die kantonalen Behörden über die Unterbringung von Migranten in Salakovac weder informiert noch dazu befragt worden seien.
Slobodan Ujic, Chef der gesamtstaatlichen Auslandsbehörden, bestritt die Behauptungen allerdings. Die kantonale Polizei war demnach vor zwei Tagen über die Verlegung der Migranten nach Salakovac informiert worden, erklärte Ujic, der Medien eine Fotokopie des Dokuments präsentierte.