National und links - Mexikos designierter Präsident Lopez Obrador
Mexiko-Stadt (APA/dpa) - Sein jüngster Sohn heißt Jesus Ernesto. Nach Jesus Christus und dem Guerillaführer Ernesto „Che“ Guevara. Eine Komb...
Mexiko-Stadt (APA/dpa) - Sein jüngster Sohn heißt Jesus Ernesto. Nach Jesus Christus und dem Guerillaführer Ernesto „Che“ Guevara. Eine Kombination, die viel über Mexikos designierten Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador aussagt. Der 64-Jährige möchte die „Macht-Mafia“ bekämpfen, ehemaligen Präsidenten die Pensionen kürzen und sich für die Armen des lateinamerikanischen Landes einsetzen.
Der ehemalige Bürgermeister von Mexiko-Stadt, von seinen Anhängern kurz LO genannt, wurde 1953 in Tepetitan im Bundesstaat Tabasco geboren. Er studierte Politik- und Verwaltungswissenschaften und war lange Zeit Mitglied der derzeit noch amtierenden Regierungspartei PRI. Seine erste Ehefrau starb 2003, seit 2006 ist er mit der Schriftstellerin Beatriz Gutierrez Müller verheiratet. Neben Jesus Ernesto hat er noch drei erwachsene Kinder.
AMLO trat bereits zum dritten Mal bei der Präsidentenwahl an. 2006 verlor er knapp gegen Felipe Calderon, ihm fehlten 0,62 Prozentpunkte. Im Anschluss blockierte er mit seinen Unterstützern wochenlang die Prachtstraße Paseo de la Reforma im Stadtzentrum von Mexiko-Stadt und protestierte gegen mutmaßlichen Wahlbetrug. Außerdem ließ er sich als „legitimierten Präsident“ ausrufen.
Als Präsident Mexikos will er sich auf das Innere konzentrieren - quasi „Mexico First“. Das Ausland sieht er skeptisch und bringt das auch relativ glaubwürdig rüber: Bis vor ein paar Jahren brüstete er sich nach Angaben der Wirtschaftszeitung „El Financiero“ sogar damit, nicht einmal einen Reisepass zu besitzen.