Amnesty International

Elf Menschen bei Gay-Pride-Parade in Istanbul festgenommen

Zum vierten Mal in Folge verboten die türkischen Behörden die Gay-Pride-Parade in Istanbul.
© APA/AFP/Bulent Kilic

Trotz eines Verbotes der Behörden gingen rund tausend Menschen auf die Straße. Die Polizei setzte Gummigeschoße und Tränengas ein.

Ankara – Trotz eines Verbots der Behörden haben sich in Istanbul am Sonntag rund tausend Menschen zur Gay-Pride-Parade versammelt. Der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge wurden elf Teilnehmer der Demonstration von der Polizei festgenommen. Überdies seien Gummigeschoße und Tränengas gegen einige Aktivisten eingesetzt worden.

Die Aktivisten und Vertreter von Gruppen für die Rechte von Homosexuellen hatten sich nahe der berühmten Istiklal-Straße und des Taksim-Platzes versammelt, wo die Veranstalter die Parade ursprünglich abhalten wollten, wie ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Mit einer riesigen Regenbogenfahne zogen die Demonstranten durch die Straßen.
© APA/AFP/Bulent Kilic

Polizei mir Großaufgebot im Einsatz

Sie entfalteten eine riesige Regenbogenfahne und verlasen eine Erklärung. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort und forderte die Aktivisten anschließend auf, die Veranstaltung aufzulösen. Die Sicherheitskräfte setzten Gummigeschoße gegen einige Demonstranten ein, die versuchten, auf die Istiklal-Straße zu kommen.

Die jährliche Gay-Pride-Parade ist das wichtigste Schwulen- und Lesben-Event in einem muslimischen Land in der Region. Es war das vierte Jahr in Folge, in dem die türkischen Behörden die Veranstaltung verboten. Zwar ist Homosexualität in der Türkei legal, Schwule und Lesben berichten aber regelmäßig von Übergriffen und Belästigung. (APA/AFP)

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