Deutsche Industrie will rasches EU-Freihandelsabkommen mit Australien

Berlin (APA/Reuters) - Angesichts des Zollstreits mit den USA drängt die deutsche Industrie zum Start der Verhandlungen von Europäischer Uni...

Berlin (APA/Reuters) - Angesichts des Zollstreits mit den USA drängt die deutsche Industrie zum Start der Verhandlungen von Europäischer Union und Australien über ein Freihandelsabkommen auf eine schnelle Einigung. Australien und Europa seien „gleichgesinnte Demokratien“ und Verfechter der Marktwirtschaft. Sie könnten mit dem Abkommen ein Signal für gemeinsame Werte in die Welt senden.

„Mit der raschen Vereinbarung eines ambitionierten und umfassenden Freihandelsabkommens würden die EU und Australien eine hohe Messlatte für den liberalen und regelbasierten Wirtschaftsaustausch auf internationaler Ebene schaffen“, erklärte der Präsident des Industrieverbandes BDI, Dieter Kempf, am Montag.

US-Präsident Donald Trump sieht sein Land im Welthandel benachteiligt und hat deshalb neue Importzölle verhängt und weitere Zölle - etwa auf Auto-Einfuhren aus der EU - angedroht.

„Die EU als größter Wirtschaftsraum der Welt braucht eine ehrgeizige Handelspolitik und sollte seine strategische Partnerschaften weltweit ausbauen“, forderte Kempf. Für die deutsche Industrie habe ein Freihandelsabkommen mit Australien „eine Signalwirkung“. Das Land wachse stabil und sei reich an Rohstoffen. Seine Bevölkerung habe eine hohe Kaufkraft.

Die EU-Kommission und die australische Regierung hatten Mitte Juni den Startschuss für die Aufnahme von Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen gegeben. Die erste Runde soll diese Woche in Brüssel anlaufen. Australien ist für die EU unter den Partnern im Warenhandel die Nummer 18, während die EU ihrerseits für Australien der zweitwichtigste Partner im Warenaustausch ist. Der gesamte Güteraustausch lag 2017 bei 47,7 Mrd. Euro, der Austausch von Dienstleistungen erreichte ein Volumen von 27,1 Mrd. Euro.