Bischof aus Mosambik beklagt zunehmenden islamistischen Terror

München (APA) - Bischof Luiz Fernando Lisboa aus Mosambik ist aufgrund zunehmenden Terrors im Land besorgt. „Der Feind hat weder ein Gesicht...

München (APA) - Bischof Luiz Fernando Lisboa aus Mosambik ist aufgrund zunehmenden Terrors im Land besorgt. „Der Feind hat weder ein Gesicht noch eine Stimme“, sagte der dem Passionistenorden angehörende Priester dem internationalen Hilfswerk „Kirche in Not“ laut Kathpress in München. Nicht einmal das Ziel des Kampfes sei bekannt.

Seit einem dreiviertel Jahr komme es in der Küstenstadt Pemba, Sitz des Bischofs, immer häufiger zu Angriffen von Islamisten auf die Zivilbevölkerung. Anfang Juni seien in zwei Dörfern zehn Menschen, darunter Frauen und Kinder, entführt und später enthauptet aufgefunden worden. Mitte des Monats hätten Milizen das Dorf Nathuko überfallen und etwa hundert Hütten angezündet. Auch hier solle ein alter Mann enthauptet worden sein, der nicht mehr schnell genug habe fliehen können. Kirchen wie Moscheen würden gleichermaßen verwüstet.

Die seit Oktober andauernden Angriffe gehen auf das Konto einer Organisation, die sich „Al-Shabaab“ nennt, heißt es in der Mitteilung von „Kirche in Not“ weiter. Mit der Terrororganisation gleichen Namens in Somalia scheinen laut Bischof Lisboa aber keine weiteren Verbindungen zu bestehen. Auch die Ziele der Gruppe seien unklar. „Man spricht von religiösem Radikalismus, vom Kampf um Bodenschätze, von illegalem Waffenhandel, politischen Auseinandersetzungen, ethnischen Rivalitäten - aber in Wahrheit kann noch niemand sagen, worum es geht“, erklärte der Bischof. Klar sei jedoch, dass sich der Terror nicht allein gegen Christen richte.

Offensichtlich habe die Terrorgruppe viele Jugendliche geködert, so Lisboa. Die hohe Jugendarbeitslosigkeit bereite den Boden für die Radikalisierung. Mosambik gehört nach Jahren des Bürgerkriegs laut „Kirche in Not“ zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Unzufriedenheit sei groß, obwohl es besonders im Norden des Landes viele Bodenschätze gebe. In den vergangenen Jahren sei es zu einer „wahren Invasion“ verschiedener Unternehmen gekommen, doch die Bevölkerung habe davon keinen Nutzen, erläuterte der Bischof. Auch sei die nationale Versöhnung bis heute ausgeblieben. In Mosambik sind gut die Hälfte der Einwohner Christen und etwa 17 Prozent Muslime.