Kosovo - Serbiens Außenminister gegen Vermittlung von USA und Berlin

Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Der serbische Außenminister Ivica Dacic hat am Montag die Forderungen des kosovarischen Regierungschefs...

Belgrad/Prishtina (Pristina) (APA) - Der serbische Außenminister Ivica Dacic hat am Montag die Forderungen des kosovarischen Regierungschefs Ramush Haradinaj nach der Vermittlung der USA und Deutschlands im EU-initiierten Normalisierungsdialog zwischen Belgrad und Prishtina kritisiert. Sie seien „völlig sinnlos“, meinte Dacic für die Tageszeitung „Vecernje novosti“.

Auch sei Prishtina nur bemüht, durch neue Akteure seine Position im Normalisierungsdialog zu festigen. Die USA sind nach Worten des Außenministers ohnedies bereits „indirekt“ am Normalisierungsdialog beteiligt.

Dacic zufolge wäre auch Russland „falls notwendig“ bereit, sich in den Normalisierungsdialog einzuschalten. Moskau würde die Standpunkte Belgrads zur Wahrung der territorialen Einheit und Souveränität Serbiens unterstützen, unterstrich er ferner. Belgrad lehnt es nach wie vor ab, die im Februar 2008 ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo - ehemals eine serbische Provinz - anzuerkennen, und wird dabei vom traditionellen Verbündeten Russland unterstützt.

Haradinaj erklärte am Samstag, dass die jahrelange EU-Vermittlung im Normalisierungsdialog ohne die Einbeziehung der USA und Deutschlands wegen Erfolglosigkeit kein Ergebnis bringen würde. Es sei nicht zu erwarten, dass dieselben Verhandler, die seit fünf Jahren nichts zuwege gebracht hätten, einen Durchbruch erzielen könnten, meinte Haradinaj gegenüber dem TV-Sender RTK in Prishtina.