Generalvikar von zentralafrikanischer Diözese Bambari erschossen

Bangui (APA) - In der Zentralafrikanischen Republik ist der Stellvertreter des Diözesanbischofs von Bambari ermordet worden. Generalvikar Fi...

Bangui (APA) - In der Zentralafrikanischen Republik ist der Stellvertreter des Diözesanbischofs von Bambari ermordet worden. Generalvikar Firmin Gbagoua starb bereits in der Nacht auf vergangenen Samstag in einem Krankenhaus, wie Kathpress meldet.

Bisher unbekannte Täter hatten ihm in den Bauch geschossen, als er am Freitagabend im Beisein mehrerer weiterer Priester zu Abend gegessen habe, berichtete das Portal „Vatican News“ am Montag unter Berufung auf den Dompfarrer der Hauptstadt Bangui, Mathieu Bondobo.

Erst im März war bei einer blutigen Gewaltwelle im Zuge der anhaltenden Kämpfe zwischen muslimischen und christlichen Rebellen in der Region Bambari im Zentrum des Landes ein katholischer Priester in seiner Pfarre erschossen worden. Generalvikar Gbagoua beklagte damals in einer Reaktion, dass es keinen Schutz für die Zivilbevölkerung gebe. In der Diözese Bambari leben rund 110.000 Katholiken - das ist etwa ein Viertel der Bevölkerung.

Die Kirche in Zentralafrika sei „voller Trauer und Schmerz“ angesichts des neuerlichen Mordes, sagte Dompfarrer Bondobo. „Keiner ist mehr sicher in diesem Land, aber die Kirche wird niemals schweigen“, betonte der Dompfarrer. „Wir wissen, wo diese Kriminellen, die immer weiter töten, sich aufhalten“. Die Behörden müssten „ihre Arbeit tun“.

In der Zentralafrikanischen Republik, einst eine französische Kolonie, herrscht seit 2012 Bürgerkrieg. Allein seit Jahreswechsel flohen laut Menschenrechtsorganisationen 75.000 Menschen vor Kämpfen verfeindeter Milizen. Dabei geht es um mehr als religiöse Spannungen. Der Großteil des Landes wird von bewaffneten Gruppen kontrolliert, die um Macht und die Kontrolle des Rohstoffhandels konkurrieren.

Ende 2015 hatte Papst Franziskus die Zentralafrikanische Republik besucht. Damals standen die Zeichen auf Frieden und Versöhnung - doch seit einiger Zeit steigt die Gewalt in dem bürgerkriegsgeplagten Land wieder spürbar an.

Im Fadenkreuz der Kämpfer stünden Zivilbevölkerung wie auch Priester, Missionare, UNO-Soldaten und humanitäre Helfer, schilderte Dompfarrer Bondobo gegenüber „Vatican News“. Oft legte die Milizen ganze Dörfer in Schutt und Asche, Frauen und Kinder würden missbraucht.

Nach ihrer jüngsten Vollversammlung hatten die zentralafrikanischen Bischöfe in einer Erklärung „mit Erstaunen und Bitterkeit“ festgestellt, dass „neue Söldner“ das Land überfluteten und es damit „schwierig machen, die Krise zu lösen“. „Die Straffreiheit und Amnestie, die einige uns aufzwingen wollen, wird keinen Frieden bringen“, analysierten die Bischöfe einige Abkommen, die ihrer Ansicht nach vor allem jene Milizen, die Angst und Schrecken verbreiten, stärkten.