Kompaktes Nutzfahrzeug-Trio greift an
Mit neuen Stadtlieferwagen bereichern im Herbst die Groupe-PSA-Marken Peugeot, Citroën und Opel den Markt für Gewerbekunden: Den Kunden bieten sich Partner, Berlingo und Combo als Kastenwagen an.
Innsbruck –Der Zeitpunkt, mit Verlaub, war etwas seltsam gewählt. Denn während die drei Marken Opel, Peugeot und Citroën ihr neues Nutzfahrzeugtrio via Presseaussendung priesen, fanden praktisch zeitgleich die Fahrpräsentationen der technisch baugleichen Pkw-Ableger (Hochdachkombis) Berlingo und Rifter statt. Das war zu viel an Neuigkeiten auf einen Schlag, aus Platzgründen musste die TT vergangene Woche auf die Neuheiten-Information verzichten – dafür holen wir die Vorstellung des Dreierpacks in dieser Woche nach.
Vorneweg ist festzuhalten, dass die Drillinge auf der schon vielfach benutzten Groupe-PSA-Plattform EMP2 basieren, was auch hier die Design- und Längenvielfalt erklärt. Beginnen wir an dieser Stelle mit dem neuen Combo von Opel. Dem Namen nach handelt es sich um die fünfte Generation des kompakten Nutzfahrzeugs, die EMP2-Architektur findet in diesem Milieu erstmals Anwendung. Zwei Fahrzeuglängen sind darstellbar: 4,4 und 4,75 Meter. Zwei- und dreisitzige Cockpits stehen parat, außerdem eine Doppelkabinenvariante mit insgesamt fünf Plätzen. Beeindruckend sind die Bestwerte: Im Idealfall beträgt die Zuladung 1000 Kilogramm, das Ladevolumen 4,4 Kubikmeter und die Ladelänge 3,44 Meter. Der Anbieter verspricht dank optimierter Positionierung der Radhäuser die Möglichkeit, Europaletten quer zu verladen. Praktische Neuerungen sind eine optionale Dachklappe für besonders lange Gegenstände und eine sensorgesteuerte Überladungsanzeige. Wie bei einigen EMP2-Modellen (auch im Pkw-Sektor) üblich, wird es auch den Combo mit dem Traktionssystem IntelliGrip geben, das je nach Fahrsituation und Fahrbahnbeschaffenheit adaptiv auf die Vorderräder einwirkt.
Publikumspremiere feiert der Combo auf der Internationalen Automobil-Ausstellung für Nutzfahrzeuge in Hannover im September.
Stolz zeigt sich Peugeot, dass die neue Partner-Generation serienmäßig das i-Cockpit verbaut, bei dem es sich um ein kleines Lenkrad in Verbindung mit einem digitalen Instrumentarium, angesiedelt über dem Lenkrad handelt. Auch hier gibt es die zuvor erwähnten beiden Karosserievarianten – wobei schon die kürzere mit einem großen Laderaum aufwarten kann: Je nach Ausführung beträgt das Volumen zwischen 3300 und 3800 Liter.
Abseits des erwähnten i-Cockpits ist das Angebot von zwei speziellen Varianten eine weitere Novität: Es gibt eine Grip-Version und eine Asphalt-Version. Die erstgenannte Ausführung punktet mit erhöhter Bodenfreiheit, einem Traktionssystem (Advanced Grip Control), drei Sitzplätzen vorne, einer besseren Beleuchtung des Laderaums, widerstandsfähigen Reifen (Mud & Snow) und einer Nutzlast von bis zu 1000 Kilogramm. Asphalt kann mit Komfortsitzen, einer besseren Akustik, einer Klimaanlage, Licht- und Regensensoren sowie einem acht Zoll großen Touchscreen in die Werbung gehen. Mit einem Marktstart rechnet Peugeot im November.
Nahezu zeitgleich möchte auch Citroën mit der dritten Generation des Kastenwagens Berlingo ins Rennen gehen. Die beiden Vorgänger des Transporters haben sich global rund 1,5 Millionen Mal verkauft, entsprechend groß sind die Erwartungen an den Neuling. Außergewöhnlich attraktiv für das Fahrzeug ist die Vielfalt an Fahrerassistenzsystemen, die teils serienmäßig eingebaut, teils optional erhältlich sind. Gewarnt wird unter anderem vor zu hoher Geschwindigkeit und vor toten Winkeln, assistiert wird beim Fernlicht und beim Spurhalten, ein Head-up-Display erleichtert das Handhaben der jeweiligen Fahrsituation. (TT)