Rohstoffe (17.00) - US-Ölpreis mit tieferer Tendenz

Wien (APA) - Der US-Ölpreis hat am Montag im späten europäischen Handel etwas tiefer gegenüber dem Vortag tendiert. Gegen 17.00 Uhr kostete ein Barrel (159 Liter) der Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) 73,83 Dollar und damit um 0,73 Prozent weniger als am Freitag. Der Future auf ein Barrel der Nordseesorte Brent wurde mit 77,94 Dollar gehandelt, das ist ein Minus von 1,09 Prozent.

Am Markt wurden die Abschläge mit dem höheren Ölangebot aus Saudi-Arabien und Russland begründet. Laut einer Reuters-Umfrage hat Saudi-Arabien bereis im Juni seine Ölproduktion um 700.000 auf 10,7 Mio. Barrel pro Tag erhöht, schreiben die Analysten der Commerzbank. Auch Russland hat laut Angaben des Energieministeriums seine Produktion im Juni von 10,97 Mio. auf 11,06 Mio. Barrel am Tag nach oben geschraubt, berichtete der Finanznachrichtensender CNBC.

Belastend hinzu kommen jüngste Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump. Dieser hatte in einem Tweet geschrieben, dass ihm der saudische König Salman eine höhere Erdölförderung zugesichert hatte. Die Rede war von rund zwei Millionen Barrel pro Tag um die „Unruhen und Störungen in Venezuela und Iran“ auszugleichen. Saudi-Arabien bestätigte diese Zahlen nicht, schreiben die Commerzbank-Experten. Trump versucht mit seinen Aussagen, die seiner Meinung nach zu hohen Ölpreise zu bekämpfen, für die er vor allem die OPEC verantwortlich macht.

Am Montag am Nachmittag lag der Goldpreis in London bei 1.246,67 Dollar und damit unter dem Schlusskurs von Freitag von 1.253,20 Dollar. Auf dem Edelmetall lastet derzeit ein starker US-Dollar. Der politische Konflikt in Deutschland rund um die Asylfrage hat den Goldpreis bisher jedoch noch nicht merklich beeindruckt, kommentierten die Commerzbank-Analysten. Die Experten rechnen daher nur im Falle eines Auseinanderbrechens der deutschen Regierung aufgrund der Flüchtlingspolitik mit einer nennenswerten Reaktion des Goldpreises.