Zürcher Börse schließt mit klaren Abgaben
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Kurseinbußen in die zweite Jahreshälfte gestartet. Politische Unsicherheiten drückt...
Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Kurseinbußen in die zweite Jahreshälfte gestartet. Politische Unsicherheiten drückten auf die Stimmung. So verschärften sich über das Wochenende sowohl der internationale Handelsstreit als auch die Regierungskrise in Deutschland.
Für etwas Entspannung sorgten auch Konjunkturdaten aus den USA: So hat sich die Stimmung in der US-Industrie laut dem Einkaufsmanagerindex ISM überraschend aufgehellt.
Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Montag in einem insgesamt lustlosen Handel mit minus 0,93 Prozent bei 8.529,59 Zählern. Nach einem Minus von 8,2 Prozent in der ersten Jahreshälfte startet er damit mit einem Abschlag in die zweite Jahreshälfte. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) verlor 1,06 Prozent auf 1.409,06 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,86 Prozent auf 10.238,95 Stellen. Dabei lagen 27 der 30 wichtigsten Aktien im Minus. Die gestiegene Nervosität lässt sich auch am Volatilitätsindex VSMI ablesen, der um 3,1 Prozent auf 15,8 Punkte kletterte.
Insbesondere Kursabschläge beim Schwergewicht Novartis (-2,0 Prozent) zogen den SMI nach unten. Nach dem Kurssprung vom Freitag berichteten hiesige Händler von Umschichtungen aus den Aktien von Novartis in die Genussscheine von Roche (-0,7 Prozent). Die seit Tagen eintreffenden positiven Studienergebnisse zum Immuntherapeutikum Tecentriq verstärkten diesen Trend.
Ganz oben auf der Verliererliste standen auch zyklische Werte. Die in diesem Jahr gut gelaufenen Aktien des Bauchemiespezialisten Sika büßten trotz einer Kurszielerhöhung 2,4 Prozent ein. Und auch die Papiere von LafargeHolcim (-1,8 Prozent) und ABB (-1,6 Prozent) gaben kräftig nach.
Bei Schindler (-1,2 Prozent) sorgten zusätzlich Titelverkäufe aus dem Verwaltungsrat und der Geschäftsleitung für Gesprächsstoff und für Abgabebereitschaft. Gleichzeitig weckten verhaltene Wirtschaftsnachrichten aus dem Schlüsselmarkt China Wachstumsängste.
Von der Marktschwäche nach unten gezogen wurden auch Bankenaktien. Julius Bär (-1,9 Prozent), UBS (-1,5 Prozent) und CS (-1,0 Prozent) verzeichneten deutliche Abgaben. Aber auch Versicherer wie Swiss Life (-1,6 Prozent) oder Zurich (-1,1 Prozent) büßten an Wert ein. Eine Ausnahme bildeten Swiss Re, die durch eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs gestützt wurden und um 0,2 Prozent zulegten.
Zu den wenigen Gewinnern zählte auch das dritte Schwergewicht Nestlé (+0,7 Prozent). Am Nachmittag reagierte der Nahrungsmittelkonzern auf die Kritik des Minderheitsaktionärs Third Point und verwies auf bisher Geleistetes. Zuvor hatte die Beteiligungsgesellschaft des US-Investors Dan Loeb den „konfusen strategischen Kurs“ von Nestlé kritisiert.
Das stärkste Plus unter den Blue Chips erreichen die Aryzta-Aktien (+3,0 Prozent). Die volatilen Papiere des Backwarenherstellers haben seit Anfang des Jahres allerdings fast zwei Drittel ihres Werts verloren.
~ ISIN CH0009980894 ~ APA539 2018-07-02/18:27