Frankfurter Börse
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Weder der Asylstreit in Deutschland noch der weltweite Handelskonflikt oder die tiefroten Kurse an asiatis...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Weder der Asylstreit in Deutschland noch der weltweite Handelskonflikt oder die tiefroten Kurse an asiatischen Börsen haben dem DAX am Montag viel anhaben können. Nach einem schwachen Start schaffte es der deutsche Leitindex zeitweise sogar, seine Verluste fast wettzumachen. Mit minus 0,55 Prozent auf 12.238,17 Punkte ging er letztlich aus dem Handel.
Dabei hatte sich der Dax bereits am Freitag dank der Hoffnung auf ein Ende des Streits der Unionsparteien CDU und CSU etwas erholt. Für den Juni und das erste Halbjahr stand indes angesichts der Sorgen über den von US-Präsident Donald Trump losgetretenen Handelskonflikt und der vielen globalen politischen Krisenherde ein Verlust von fast 5 Prozent zu Buche.
Die anderen Indizes konnten ihre Verluste im Handelsverlauf am Montag ebenfalls etwas verringern: Während der MDAX 0,75 Prozent auf 25.661,68 Punkte verlor, sank der Technologiewerte-Index TecDAX um 0,88 Prozent auf 2.667,68 Zähler.
Der unionsinterne Streit war in der Nacht zum Montag zunächst durch eine später relativierte Rücktrittsankündigung von CSU-Chef und Innenminister Horst Seehofer weiter eskaliert. Trotz intensiver Suche nach einem Ausweg aus dem verfahrenen Asylstreit und der Betonung seitens der Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass der Wille zu einer Lösung da sei, ist ein Kompromiss zwischen den beiden Schwesterparteien nicht in Sicht. Aktuell laufen erneut Krisengespräche.
Unterdessen griff der US-Präsident am Sonntag die EU im Handelsstreit nochmals heftig an und nahm die europäische Autobranche wieder ins Visier. Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumeinfuhren ordnete Trump inzwischen an, woraufhin die EU mit Gegenmaßnahmen reagierte. Nun lässt er prüfen, ob sich zusätzliche Autozölle mit möglichen Gefahren für die nationale Sicherheit der USA begründen ließen. Die EU warnte für diesen Fall vor ebenfalls weiteren weltweiten Vergeltungsmaßnahmen. In China wirkte sich der Handelskonflikt mit den USA bereits negativ auf die Unternehmensstimmung aus, woraufhin die chinesischen Festlandbörsen und die japanische Börse am Morgen mit herben Verlusten reagiert hatten.
Im DAX zogen die Papiere des Industriekonzerns Thyssenkrupp Aufmerksamkeit auf sich, auch wenn der Börsenkurs mit minus 1 Prozent nicht sonderlich auffällig war. Die am Freitagabend besiegelte Zusammenlegung des europäischen Stahlgeschäfts mit dem der indischen Konkurrentin Tata Steel stand im Fokus der Anleger.
Die Infineon-Aktien litten mit minus 2,4 Prozent als Schlusslicht im DAX unter einer Abstufung. Die Investmentbank Barclays ist inzwischen skeptischer gestimmt für die Aktie des Chipherstellers. Vor allem lasteten die hohen Investitionen auf den Gewinnmargen der Münchener, hieß es.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA542 2018-07-02/18:31