Merck will Spezialchemiegeschäft auf Wachstum trimmen

Darmstadt (APA/Reuters) - Merck will sein schwächelndes Spezialchemie-Geschäft zurück auf Wachstumskurs bringen. Vor allem Produkte für die ...

Darmstadt (APA/Reuters) - Merck will sein schwächelndes Spezialchemie-Geschäft zurück auf Wachstumskurs bringen. Vor allem Produkte für die Chipindustrie sollen die Sparte voranbringen, wie das deutsche Unternehmen am Dienstag in Aussicht stellte. Im Geschäft mit Flüssigkristallen für Displays werde dagegen in den nächsten Jahren mit einem weiter schrumpfenden Markt gerechnet, was sich auf den Umsatz auswirke.

Diese Entwicklung werde aber durch das Wachstum anderer Geschäftsbereiche mehr als wettgemacht. Nach 2019 soll so in der gesamten Sparte Performance Materials wieder Gewinnwachstum erzielt werden. Beim Umsatz werde ab dann ein Plus von zwei bis drei Prozent jährlich angepeilt.

„Wir wollen unsere Position als ein führender Zulieferer von Produktlösungen für die Elektronikindustrie ausbauen“, erklärte der Chef der Sparte Performance Materials, Kai Beckmann. Dafür solle das Geschäft stärker auf die Bedürfnisse dieses zentralen Marktes ausgerichtet werden. Dabei hat Beckmann vor allem die Halbleiterindustrie im Blick, die künftig in der Spezialchemie des hessischen Konzerns ein wichtiger Wachstumstreiber sein soll.

Im Geschäft mit Flüssigkristallen hat Merck angesichts starker Konkurrenz aus China kontinuierlich Marktanteile verloren. Der Bereich hatte über Jahre vom Boom zu immer größeren Bildschirmen und steigenden Smartphone- und Tablet-Zahlen profitiert.

Mit der Konzentration auf die Halbleiter-Industrie und andere Zweige der Elektronikbranche strebt Merck in seiner Sparte Performance Materials langfristig eine operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von rund 30 Prozent an. Der Bereich trug 2017 mit 2,4 Milliarden Euro 16 Prozent zum Umsatz des Pharma- und Spezialchemiekonzerns bei.

Merck kündigte weiter an, verstärkt von positiven Trends im Wachstumsmarkt China profitieren zu wollen. So eröffnete das Unternehmen im Juni in Shanghai ein Zentrum für OLED-Technologie. Diese Displays sowie Fotolacke gehören nach den Plänen von Merck neben der Chipindustrie zu den Bereichen, die die Schwierigkeiten im Flüssigkristall-Geschäft mehr als ausgleichen sollen. Merck betonte, die eigene Spezialchemie könne vor allem im Geschäft mit der Elektronikindustrie von Megatrends wie Digitalisierung und Mobilität profitieren. Auch in der Auto- und die Kosmetikindustrie gebe es attraktive Wachstumsmärkte für Merck.

~ ISIN DE0006599905 WEB http://www.merck.de ~ APA072 2018-07-03/09:13