Fußball-WM: Nach Ägyptens Debakel begann Ministerium mit Aufarbeitung
Kairo (APA/dpa) - In Ägypten hat das Jugend- und Sportministerium mit der Aufarbeitung des WM-Debakels der Mannschaft um Stürmerstar Mohamed...
Kairo (APA/dpa) - In Ägypten hat das Jugend- und Sportministerium mit der Aufarbeitung des WM-Debakels der Mannschaft um Stürmerstar Mohamed Salah begonnen. Das Ministerium in Kairo nimmt seit Montag die Arbeit des Ägyptischen Fußballverbandes unter der Führung von Präsident Hany Abo-Rida unter die Lupe. Die Nationalmannschaft sei bei der Endrunde in Russland „schändlich“ aufgetreten, hieß es.
Abo-Rida begrüßte die Aufarbeitung des Ressorts. Ägypten hatte sich zwar erstmals seit 1990 wieder für eine WM qualifiziert, war allerdings nach drei Niederlagen in der Gruppenphase vorzeitig ausgeschieden. Inwiefern diese WM-Aufarbeitung gegen die FIFA-Statuten verstößt, die eine staatliche Einmischung in Verbandsangelegenheiten verbieten, war zunächst unklar.
Zur Enttäuschung auf dem Rasen kam noch Ärger abseits des Platzes. Salah soll sich im WM-Quartier seiner Mannschaft in Grosny von Tschetscheniens autoritärem Republikchef Ramsan Kadyrow politisch vereinnahmt gefühlt haben. Ägypten hatte als einziger Teilnehmer der Endrunde im früheren Kriegsgebiet im Nordkaukasus sein Quartier bezogen. Kadyrow ließ sich mehrere Male medienwirksam mit Salah ablichten und ernannte ihn zum Ehrenbürger. Daraufhin wurde sogar berichtet, Salah denke über einen Rücktritt nach.