Erstmals Ernstfallübung für die Jugend in Sillian
Sillian – Die Jugendarbeit des Roten Kreuzes in Sillian sei wohl einzigartig in Österreich, meint Stephan Hofmann von der Rotkreuz-Ortsstell...
Sillian –Die Jugendarbeit des Roten Kreuzes in Sillian sei wohl einzigartig in Österreich, meint Stephan Hofmann von der Rotkreuz-Ortsstelle. „Denn wir zählen 50 Jugendliche ab zwölf Jahren zu unserem Nachwuchs“, so Hofmann. Damit übertreffe die Ortsstelle sogar die Bundeshauptstadt Wien, was die Anzahl an Jugendlichen angehe. „Wir investieren viel Zeit und freuen uns über die Erfolge, die uns auf unserem Weg bestätigen“, sagt der Freiwillige. Die 50 Pustertaler Jugendlichen üben aufgeteilt in neun Gruppen für jeweils zwei Stunden pro Woche.
Am Samstag wurde erstmals in Österreich eine Ernstfallübung eigens für jugendliche Nachwuchshelfer im Alter von 14 bis 16 Jahren abgehalten. Sechs Dreierteams begannen um 19 Uhr einen simulierten 12-Stunden-Nachtdienst in der Ortsstelle Sillian. „Wir haben realistische Notfallsituationen vorbereitet“, so Hofmann. Nach dem routinemäßigen Check der Ausrüstung hieß es warten. Mitten in der Nacht mussten die Jugendlichen dann etwa in einem Fall von häuslicher Gewalt einschreiten, akute Herzinfarktpatienten wiederbeleben, oder pulsierende Blutungen stillen. Gemeinsam mit Feuerwehrleuten war die Bergung und Notversorgung von Personen mit Verbrennungen zu bewerkstelligen. Mit Bergrettern und einem Suchhund wurde ein Verunfallter im Wald aufgespürt und abtransportiert.
Der Aufwand für solche Übungsannahmen sei immens und deshalb nicht allzu häufig leistbar, erklärt Stephan Hofmann. Das positive Echo und die Begeisterung unter den Jugendlichen sei jedoch Ansporn genug. (bcp)