Neue Kärntner Kirchenführung macht Schwarz-Entscheidungen rückgängig

Klagenfurt/Gurk (APA) - Einen Tag nach seiner Wahl zum Diözesanadministrator der Diözese Gurk-Klagenfurt hat Engelbert Guggenberger mehrere ...

Klagenfurt/Gurk (APA) - Einen Tag nach seiner Wahl zum Diözesanadministrator der Diözese Gurk-Klagenfurt hat Engelbert Guggenberger mehrere Entscheidungen des früheren Bischofs Alois Schwarz rückgängig gemacht. Er hob das Statut des Bistums Gurk wegen Rechtswidrigkeit auf und stellte dem Geschäftsführer einen Beirat zur Seite. Das neue Statut war erst im Februar in Kraft getreten. Das gab die Diözese am Dienstag bekannt.

Bereits am Montag hatte Guggenberger eine wirtschaftliche Durchleuchtung des Bistums, des Mensalgutes des Bischofs, angekündigt. Nun wurde Geschäftsführer Andreas Maier durch die Installierung des Beirats unter Vorsitz von Domkapitular Gerhard Kalidz, dem Ökonom des Domkapitels, de facto entmachtet. Dem Beirat gehören neben Kalidz Dompfarrer Peter Allmaier, Vizekanzler Burkhard Kronawetter und der ehemalige langjährige Finanzkammerdirektor und Diözesanökonom Franz Lamprecht an.

Das Bistum hatte schon bisher einen sogenannten Wirtschaftsverwaltungsrat, dieser hatte aber seit Februar dieses Jahres nur noch beratende Funktion gehabt. Dieser Verwaltungsrat erhält „ab sofort die dem Kirchenrecht entsprechende Funktion eines Kontroll- und Aufsichtsorgans“, wie es in der Aussendung heißt. Rückgängig gemacht wurde vom Domkapitel auch das Statut des Bistums, das laut Diözese dem kirchlichen Vermögensrecht widersprochen hatte. Die zuvor geltende Geschäftsordnung wurde wieder in Kraft gesetzt. Damit wurde eine Reihe von Entscheidungen des nach St. Pölten gewechselten Bischofs Alois Schwarz von der neuen Kirchenführung wieder aufgehoben.

Die vom Domkapitel installierte Arbeitsgruppe unter der Leitung von Stiftspfarrer Kalidz, die mit Dompfarrer Allmaier sowie externen Experten besetzt ist, nimmt ab sofort ihre Arbeit auf.

Schwarz, der am Wochenende sein Amt als Bischof in St. Pölten offiziell angetreten hat, hatte in Kärnten über lange Zeit mit Vorwürfen zu kämpfen. Darunter Misswirtschaft in der Diözese sowie ein fragwürdiger Führungsstil mit dubiosen Personalentscheidungen, wie es in Medienberichten hieß. Zudem soll Schwarz einen ehemaligen Geheimdienst-Chef engagiert haben, um Mitarbeiter bespitzeln zu lassen. Schwarz selbst wies solche Anschuldigungen stets zurück.