Frankfurter Börse
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag dank des Kompromisses im Asylstreit wieder etwas erholt. Ana...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag dank des Kompromisses im Asylstreit wieder etwas erholt. Analyst Milan Cutkovic vom Broker Axitrader warnte allerdings vor zu viel Euphorie. „Die Risikofaktoren bleiben“, sagte er und verwies unter anderem auf Sorgen über eine sich abschwächende Wirtschaft in China und den fallenden Yuan. Zudem würden auch die Konsequenzen des an Schärfe gewinnenden Handelskonflikts zunehmend in der realen Wirtschaft spürbar.
Der deutsche Leitindex DAX, der im Handelsverlauf zeitweise um mehr als eineinhalb Prozent gestiegen war, beendete den Tag letztlich mit einem Plus von 0,91 Prozent auf 12.349,14 Punkte. Für den MDAX ging es um 0,84 Prozent auf 25.877,20 Punkte hoch. Der Technologiewerte-Index TecDAX gewann 1,41 Prozent auf 2.705,21 Zähler.
Die Vorsitzenden von CDU und CSU, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Innenminister Horst Seehofer, hatten ihren erbitterten Asylstreit beigelegt und ein Auseinanderbrechen der Union vorerst abgewendet. Allerdings stehe die Zustimmung des Regierungspartners SPD für Vereinbarung aus.
Im DAX zählten die Anteilscheine von Allianz mit plus 3,2 Prozent zu den Favoriten der Anleger. Sie profitierten von der Ankündigung des Versicherungskonzerns, bis Ende September eigene Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde Euro zurückzukaufen. Erst Anfang Mai war der jüngste Aktienrückkauf über zwei Milliarden Euro abgeschlossen worden.
Die RWE-Aktien nahmen mit einem Aufschlag von 3,9 Prozent die Index-Spitze ein, E.ON gewannen 2,4 Prozent und Uniper im MDAX 2,3 Prozent. Als Grund wurde am Markt vor allem auf den kräftigen Anstieg des Strompreis-Futures Phelix DE Baseload an der Leipziger Strombörse EEX seit Anfang März verwiesen. Zudem seien aktuell wieder zunehmend Dividendentitel gefragt.
Die Commerzbank-Aktien beendeten den Tag mit plus 0,6 Prozent. Die Sparte EMC, in dem das Geldhaus sein Geschäft mit Aktienderivaten und ETFs bündelt, wird wie erwartet an die französische Großbank Societe Generale verkauft. Einen Preis nannten die beiden Häuser nicht.
Bei der Merck KGaA stand ein marktkonformes Kursplus von 0,8 Prozent zu Buche. Der Pharma- und Chemiekonzern will sein schwächelndes Geschäft mit Spezialmaterialien in den kommenden Jahren wieder auf Wachstumskurs bringen.
Kion-Aktien legten als einer der gefragtesten MDAX-Werte um 3,1 Prozent zu, nachdem der chinesische Großaktionär Weichai eine Anteilsaufstockung an dem Gabelstaplerhersteller um zwei Prozentpunkte auf nunmehr 45 Prozent bekannt gegeben hatte.
Im SDAX der geringer kapitalisierten Unternehmen gewannen Grenke-Papiere 3,4 Prozent und profitierten davon, dass der IT-Leasing-Anbieter seine Jahresprognose für das Leasing-Neugeschäft angehoben hatte.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA502 2018-07-03/18:40