Hubschrauber-Flucht: Häftling hatte wohl vier bis fünf Komplizen
Paris (APA/dpa) - An der spektakulären Helikopter-Flucht aus einem französischen Gefängnis dürften laut Polizei etwa vier bis fünf Komplizen...
Paris (APA/dpa) - An der spektakulären Helikopter-Flucht aus einem französischen Gefängnis dürften laut Polizei etwa vier bis fünf Komplizen des Häftlings beteiligt gewesen sein. Das ließen die ersten Ermittlungsergebnisse vermuten, sagte Philippe Veroni von der Kriminalpolizei am Dienstag.
Die Unterstützer seien noch nicht identifiziert. Bisher war nur bekannt, dass ein bewaffnetes Kommando aus drei Personen am Sonntag per Helikopter in der Haftanstalt Reau südöstlich von Paris gelandet war und den bekannten Verbrecher Redoine Faid befreite.
Trotz einer groß angelegten Suche ist Faid weiter auf der Flucht. Nach Regierungsangaben wurden seit dem Ausbruch rund 2.900 Polizisten an der Fahndung beteiligt. Veroni warnte, dass der Mann gefährlich sei - falls er gefunden werde, rechne die Polizei mit „einer gewissen Form des Widerstands“. Faid könne versuchen, sich ins Ausland abzusetzen.
Das bewaffnete Kommando hatte einen Hubschrauberpiloten in seine Gewalt gebracht und sich Zugang zum Besuchsraum des Gefängnisses verschafft, in dem Faid gerade mit einem Bruder sprach. Dieser war anschließend in Polizeigewahrsam genommen worden, wurde am Montagabend aber wieder freigelassen. Er habe nichts mit dem Ausbruch zu tun, beteuerte er vor Journalisten.
Der schon mehrfach zu Haftstrafen verurteilte Redoine Faid hatte im Jahr 2013 schon einmal mit einem spektakulären Gefängnisausbruch von sich reden gemacht. Erst im April wurde er laut Medienberichten wegen eines geplanten Raubüberfalls, bei dem eine Polizistin getötet worden war, zu 25 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.