Tschechien soll 519 Mio. Euro an Blutplasma-Firma Diag Human zahlen

Prag (APA) - Tschechien hat einen Gerichtsstreit in Luxemburg mit der in Liechtenstein registrierten Blutplasma-Firma Diag Human verloren un...

Prag (APA) - Tschechien hat einen Gerichtsstreit in Luxemburg mit der in Liechtenstein registrierten Blutplasma-Firma Diag Human verloren und soll dem Unternehmen eine Entschädigung von 13,5 Mrd. Kronen (519,2 Mio. Euro) zahlen. Das Oberste Gericht Luxemburgs hat eine Beschwerde des tschechischen Staates gegen das entsprechende Urteil von 2017 abgewiesen, bestätigte das tschechische Gesundheitsministerium.

Der Streit zieht sich schon seit dem Jahr 1990. Diag Human, ein Unternehmen des tschechisch-stämmigen Unternehmers Josef Stava, hatte damals eine Ausschreibung gewonnen, allerdings wurde die Entscheidung vom tschechischen Gesundheitsministerium nicht anerkannt. Der damalige Gesundheitsminister Martin Bojar schrieb dann ein neues Auswahlverfahren aus, bei dem andere Firmen den Zuschlag erhielten. Außerdem schrieb Bojar 1992 einen Brief an die dänische Firma NovoNordisk, worauf die Dänen die Zusammenarbeit mit Diag Human einstellten. Stava verklagte dann den tschechischen Staat.

Das tschechische Gesundheitsministerium erklärte nun, man erwäge eine Berufung vor einem internationalen Gericht. „Wir rechnen mit keinen Einbußen“, so die Sprecherin des Ministeriums Gabriela Stepanyova.

Diag Human prozessiert gegen Tschechien in mehreren Ländern wegen entgangenen Gewinns. Im Juni scheiterte die Firma mit einer Berufung in den Niederlanden.