Fußball-WM: Schweden hat mit Viertelfinal-Einzug noch nicht genug

St. Petersburg (APA/dpa/Reuters) - Ausgerechnet beim ersten Turnier ohne Superstar Zlatan Ibrahimovic feiert Schweden seinen größten Erfolg ...

St. Petersburg (APA/dpa/Reuters) - Ausgerechnet beim ersten Turnier ohne Superstar Zlatan Ibrahimovic feiert Schweden seinen größten Erfolg seit dem Viertelfinaleinzug bei der WM 1994. Auch bei den Titelkämpfen in Russland stehen die Nordeuropäer nach dem 1:0-Sieg im Achtelfinale gegen die Schweiz im Viertelfinale, wo am Samstag (16.00 Uhr MESZ) England wartet. In dieses Duell gehen die Schweden nun mit großem Selbstvertrauen.

Dabei stand ein Comeback von Ibrahimovic bis kurz vor WM-Beginn im Raum. Weil viele dachten, ohne ihn habe Schweden bei der WM keine Chance. Doch weit gefehlt. Im ersten Turnier nach der 15-jährigen Ära ihres exzentrischen Superstars schreibt die Nationalmannschaft schwedische Fußball-Geschichte und ein Mittsommermärchen.

„Wir haben keine individuellen Qualitäten wie zum Beispiel Deutschland. Aber wir sind eine richtige Mannschaft“, sagte Siegtorschütze Emil Forsberg. Seine Worte will er in Richtung Ibrahimovic nicht überinterpretiert wissen. Große Mühe, den Verdacht zu beseitigen, gibt der 26-Jährige sich aber nicht: „Ich will nicht darüber reden.“

Für Schwedens Fans ist das Duell mit England auch abgesehen vom großen Erfolg ein besonderes, schließlich ist die englische Premier League in Schweden sehr beliebt. Teamchef Janne Andersson stellte klar, dass sich sein Team mit dem Viertelfinaleinzug noch nicht zufriedengibt. „Wir sind damit noch nicht zufrieden. Wir wollen auch das nächste Spiel gewinnen, Volldampf voraus.“

Stürmer Marcus Berg, der das Duell mit der Schweiz alleine schon in der ersten Halbzeit hätte entscheiden können, pflichtete Andersson bei. „Lasst sie kommen. Die meisten haben Respekt vor uns, und wir fühlen uns gut, egal wer kommt“, sagte Berg. Der Respekt der Engländer kommt nicht von ungefähr. Die Schweden sind für England traditionell ein schwieriger Gegner. Von 1968 bis 2011 blieben die Briten 43 Jahre ohne Sieg gegen Schweden. Englands Teamchef Gareth Southgate meinte bereits, dass man Schweden in der Vergangenheit unterschätzt habe.

Nachdem die Kontertaktik mit schnellem Umschaltspiel bereits gegen die Schweiz zum Erfolg geführt hat, wird Andersson wenig Grund sehen, den Spielansatz gegen England zu ändern. „Ich denke nicht, dass ihre Spieler auf uns treffen wollen. Wir haben immer wieder gezeigt, dass wir ein Team sind, auf das niemand treffen will, ein Team das nur sehr wenige Torchancen zulässt“, sagte Mittelfeldspieler Gustav Svensson.