Inhaftierte Separatisten in katalanische Gefängnisse verlegt

Barcelona/Madrid (APA/dpa) - Sechs prominente Separatisten aus Katalonien sind in Gefängnisse ihrer Heimatregion verlegt worden. Der frühere...

Barcelona/Madrid (APA/dpa) - Sechs prominente Separatisten aus Katalonien sind in Gefängnisse ihrer Heimatregion verlegt worden. Der frühere Vizeregionalchef Oriol Junqueras und drei weitere Politiker seien am Mittwoch in der Haftanstalt Lledoners bei Barcelona angekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Europa Press unter Berufung auf Justizbeamte.

Sie sitzen seit vergangenem Herbst im Zuge des verbotenen Unabhängigkeitsreferendums in Haft. Die ehemalige katalanische Parlamentspräsidentin Carme Forcadell und Ex-Arbeitsministerin Dolors Bassa sitzen ihre U-Haft hingegen ab sofort im weiter nordöstlich gelegenen Figueres bei Girona ab. Drei weitere ehemalige Spitzenpolitiker aus der Krisenregion sollen in den nächsten Tagen ebenfalls nach Katalonien gebracht werden.

Die Inhaftierten, denen Rebellion, Aufruhr und Veruntreuung öffentlicher Mittel vorgeworfen wird, hatten zuvor um eine Verlegung von Madrid in katalanische Haftanstalten gebeten. Mit dem Zugeständnis will der neue sozialistische Ministerpräsident Pedro Sanchez offenbar zur Normalisierung der Beziehungen mit der nordostspanischen Region beitragen. Am 9. Juli will er sich in Madrid mit dem neuen Regionalpräsidenten Quim Torra treffen.

Mehrere Separatisten waren vor der Justiz ins Ausland geflohen, darunter auch Ex-Regionalpräsident Carles Puigdemont. Er wartet derzeit in Deutschland auf eine Entscheidung der Justiz in Schleswig-Holstein über seine Auslieferung an Spanien.