Credit Agricole: Keine Pläne zum Verkauf polnischer Tochter

Warschau/Paris (APA/Reuters) - Die französische Großbank Credit Agricole will sich nach eigener Aussage nicht aus Polen zurückziehen. „Wir haben keine Pläne, unsere Bank in Polen zu verkaufen“, sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Zuvor hatten zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, die Bank prüfe einen Verkauf ihrer dortigen Tochter.

Credit Agricole verfüge in Polen nicht über die nötige Größe, um konkurrenzfähig zu sein, hieß es aus den informierten Kreisen. Entweder könne sie ihr Geschäft durch einen Zukauf stärken oder ihre Tochter abgeben.

Im Juni hatte Reuters berichtet, Credit Agricole gehöre zu den Interessenten für „Eurobank“, die Polen-Tochter der Societe Generale. Am Mittwoch wollte sich Credit Agricole nicht dazu äußern, ob sie an deren Kauf interessiert ist.

Die Polen-Tochter der Credit Agricole liegt auf dem 13. Platz im polnischen Bankensektor. Samt Leasinggeschäft beträgt die Bilanzsumme 33 Mrd. Zloty (7,5 Mrd. Euro). Die Bilanzsumme der Societe-Generale-Tochter Eurobank liegt bei 14 Mrd. Zloty.

Der polnische Bankenmarkt ist hart umkämpft. Die niedrigen Zinsen und der Druck der Aufseher lasten auf den Margen. Die polnische Regierungspartei PiS setzt sich dafür ein, dass sich die Institute in heimischen Besitz befinden. 2017 hatte der Staat die zweitgrößte polnische Bank Pekao von der italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit zurückgekauft. Die Deutsche Bank verkaufte ihr Polen-Geschäft an das spanische Geldhaus Santander.

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