Polizei: Paar in Südengland durch Nowitschok vergiftet
Laut Scotland Yard gibt es keine Hinweise, dass die Opfer gezielt ins Visier genommen wurden.
Salisbury – Ein in Südengland lebensbedrohlich erkranktes Paar ist durch den Kampfstoff Nowitschok vergiftet worden. Das gab Scotland Yard am Mittwochabend in London bekannt. Es lägen keine Hinweise darauf vor, dass die beiden schwer erkrankten Opfer gezielt ins Visier genommen worden seien.
Der neue Vorfall fand nahe der Stadt Salisbury statt, wo im März der frühere russische Spion Sergej Skripal und dessen Tochter vergiftet worden waren. Bei den beiden nun Betroffenen handelt es sich den Behörden zufolge um ein Mann und eine Frau, die beide britische Staatsbürger seien. Sie würden im Krankenhaus behandelt.
Die Orte, an denen sich die beiden Betroffenen vorher aufgehalten hatten, wurden abgesperrt. In Amesbury und Salisbury wurden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Die Gesundheitsbehörden gehen nach Angaben eines Sprechers aber nicht davon aus, dass eine „erhebliche Gesundheitsgefahr für die breite Öffentlichkeit“ besteht.
Skripal und seine Tochter waren am 4. März bewusstlos auf einer Bank in Salisbury gefunden worden und lagen danach wochenlang im Krankenhaus. Die britische Regierung macht Russland für den Giftanschlag verantwortlich und geht davon aus, dass dabei ein Nervengift der Nowitschok-Gruppe aus sowjetischer Produktion zum Einsatz kam. Russland weist die Vorwürfe vehement zurück. Der Fall führte zu einem tiefen Zerwürfnis zwischen Russland und Großbritannien. (APA/dpa/Reuters/AFP, TT.com)