Burschen beraubten Drogenhändler
Betrachtete man gestern am Landesgericht auf der Anklagebank zwei Burschen, wollte man nicht so recht glauben, dass diese für eine recht hef...
Betrachtete man gestern am Landesgericht auf der Anklagebank zwei Burschen, wollte man nicht so recht glauben, dass diese für eine recht heftige Raubanklage verantwortlich sein sollten. So hatte einer von beiden (17, 21) aufgrund von Ermittlungen im Unterländer Drogenmilieu gestanden, dass das Duo letzten August in Kufstein ausgerechnet afghanische Drogendealer überfallen hatte. Der einst ausgeheckte Tatplan für den schweren Raub lautete auf die Übergabe von Falschgeld in Papierschnitzelform gegen zwei Kilogramm Marihuana. Auf einem Kasernenareal ging der Deal über die Bühne, die Afghanen waren mit einem schwarzen Auto und einem Sack Marihuana angerückt. Direkt bei der Übergabe bemerkte einer von ihnen den Schwindel und wollte die Komplizen warnen. In dem Moment hatte ihm der andere Unterländer auch schon den Pfefferspray mitten ins Gesicht gesprüht. Ein Faustschlag folgte, gleich wie die Flucht eines der Angeklagten mit einem Kilo Marihuana. Erst am Abend trafen sich beide dann wieder, um die Beute zu teilen. Auch vor Richter Gerhard Melichar waren sich die Burschen einig. Volle Geständnisse sollten sie vor bis zu 15 Jahren Haft bewahren. Dazu kamen als Milderungsgrund auch noch Suchtgiftabhängigkeit und teilweise Unbescholtenheit. Beide beschworen zudem die Schöffen, wieder auf den rechten Weg zurückkehren zu wollen. Die Reue zeigte Wirkung: Zu 1440 Euro Geldstrafe ergingen zwei Jahre Haft jeweils bedingt. Richter Melichar stellte jedoch beiden Bewährungshelfer zur Seite.
Teuer kamen einen schon vorbestraften Unterländer gestern am Landesgericht wüste Drohungen und Randaliererei auf der Polizeiinspektion. Anstatt alte Strafen zu widerrufen (Probezeit verlängert), ergingen erneut sieben Monate Haft. 100 Euro wurden dazu für einen verwüsteten Klorollenhalter der Polizei verrechnet. (fell)