„Sacred Games“ - Netflix zeigt erste Eigenproduktion aus Indien
Mumbai (Bombay) (APA/dpa) - Ein Polizist auf der Suche nach der Wahrheit und ein untergetauchter Mafia-Boss treffen vor der gegensätzlichen ...
Mumbai (Bombay) (APA/dpa) - Ein Polizist auf der Suche nach der Wahrheit und ein untergetauchter Mafia-Boss treffen vor der gegensätzlichen Kulisse Indiens aufeinander - das sind die Grundzutaten der ersten indischen Netflix-Eigenproduktion. Der Streamingdienst setzt auch auf internationale Serien, um seine 125 Millionen Abonnenten zu erreichen. „Sacred Games“ führt den Zuschauer nun ins moderne Indien und seine Unterwelt.
Polizist Sartaj Singh (Saif Ali Khan) mag zwar privat gescheitert sein, im Dienst kämpft er zwischen korrupten Kollegen aber immer für die Wahrheit. Als der lang untergetauchte Mafia-Boss Ganesh Gaitonde (Nawazuddin Siddiqui) nach Jahren wieder auftaucht, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Gaitonde gibt Sartaj Singh 25 Tage. Dann, sagt er, würden alle Menschen in Mumbai sterben. Zudem muss sich der Polizist fragen, warum Gaitonde gerade ihn für das Katz-und-Maus-Spiel ausgesucht hat.
In den acht etwa einstündigen Episoden bedient sich „Sacred Games“ immer wieder Rückblenden, um den Aufstieg des kriminellen Gaitonde zu erzählen - von seiner harten Kindheit in den 60er Jahren über die 80er Jahre bis zur heutigen Zeit. Dabei steht er anderen berühmten Film-Mafia-Bossen in nichts nach. Während alles um ihn herum brennt, zündet er sich genüsslich eine Zigarette an und beobachtet sein kriminelles Werk. Er nimmt sich, was er will und herrscht bald über das organisierte Verbrechen in Mumbai, während im Hintergrund Religionskonflikte zwischen Hindus und Muslimen toben.
Auf der anderen Seite stehen Sartajs Ermittlungen, die ihn von den Bühnen Bollywoods zu einen Menschenhändler-Netzwerk führt, das mit Gaitonde und seinen ehemaligen Verbündeten in Verbindung steht. „Sacred Games“ erzählt einen klassischen Detektiv-Krimi im Stil der HBO-Serie „True Detective“. Die atmosphärischen Bilder - oft nachts und im Schein von Autoscheinwerfern und Smartphone-Taschenlampen - geben der Serie aber etwas wunderbar Mysteriöses. Während sich Sartaj Singh von Schauplatz zu Schauplatz hangelt, setzen sich die Puzzleteile von Gaitondes Masterplan stimmig zusammen.
In den kommenden Jahren sind schon fünf weitere indische Netflix-Serien geplant. Keine davon orientiert sich am Musical-Spektakel Bollywoods. Die Geschichten, wie „Sacred Games“, sollen vielmehr menschliche Abgründe abbilden.