Künstler protestieren gegen Italiens Migrationspolitik
Rom (APA) - „Wir sind nicht mit Salvini einverstanden“: Unter diesem Motto startet eine Kampagne italienischer Künstler und Intellektueller ...
Rom (APA) - „Wir sind nicht mit Salvini einverstanden“: Unter diesem Motto startet eine Kampagne italienischer Künstler und Intellektueller gegen die Einwanderungspolitik der italienischen Regierung.
Die Musik-Zeitschrift „Rolling Stone Italia“ veröffentlichte am Donnerstag eine Liste mit den Namen bekannter Regisseure, Schauspieler, Schriftsteller und Journalisten, die sich gegen die „Politik der geschlossenen Häfen“ von Innenminister Matteo Salvini wehren. Die neuen Regierungsvertreter in Rom seien „gefährlich“, hieß es in einem Kommentar der Zeitschrift. „Sie sind mit Zynismus bereit, tiefe und irrationale Ängste auszunutzen“, hieß es im Appell, der unter anderem von dem bekannten Schriftsteller Sandro Veronesi, dem Regisseur Gabriele Muccino sowie den Journalisten Michele Serra und Enrico Mentana unterzeichnet wurde.
Die Zeitschrift appellierte an Salvini, nicht die Flüchtlinge zu bekämpfen, sondern sich um die wahren Probleme des Landes wie Mafia und Korruption zu kümmern. „Salvini ist ein junger Politiker, der behauptet, die Dinge ändern zu wollen. Jetzt hat er die Gelegenheit, dies zu tun“, hieß es.
Die Petition der Intellektuellen löste Beifall unter den oppositionellen Sozialdemokraten (PD) aus. „Zum Glück gibt es noch jemand, der den Mut zur Reaktion und zum Kampf gegen die Barbarei hat. Danke an allen Künstler, die Position gegen Salvini beziehen“, kommentierte PD-Präsident Matteo Orfini auf Twitter.
Italiens neue Regierung hat in den vergangenen Wochen Hilfsschiffe mit Flüchtlingen abgewiesen. Salvini wirft den im Mittelmeer kreuzenden Schiffen von Hilfsorganisationen vor, Schlepper dabei zu unterstützen, Flüchtlinge nach Europa zu bringen. Er hat den NGO-Schiffen verboten, in italienischen Häfen zu landen.