Oberösterreichs Polizei ließ zwei Drogenringe hochgehen
Schardenberg/Schörfling/Wien (APA) - Mithilfe eines verdeckten Ermittlers des Innenministeriums hat die Polizei Vöcklabruck in Schardenberg ...
Schardenberg/Schörfling/Wien (APA) - Mithilfe eines verdeckten Ermittlers des Innenministeriums hat die Polizei Vöcklabruck in Schardenberg (Bezirk Schärding) vier Drogendealer geschnappt. Sie sitzen in der Justizanstalt Ried im Innkreis in Haft. Während ihrer Einvernahmen stießen die Beamten auf einen weiteren Suchtgiftring und verhafteten sechs Männer, teilte die Polizei am Donnerstag mit.
Im März bekam die Exekutive davon Wind, dass ein 24-jähriger Vöcklabrucker über einen 30-jährigen Deutschen, der in seiner Heimat inhaftiert ist aber am Wochenende Haftausgang hat, ein Kilogramm Kokain zum Verkauf anbietet. Daraufhin organisierte die Polizei mit einem verdeckten Ermittler eine Scheingeschäft. Bei der Übergabe bei einer Tankstelle in Schardenberg (Bezirk Schärding) klickten dann für die beiden die Handschellen. Auch zwei 27-jährige Deutsche, die zu dem Deal als Aufpasser mitgekommen waren, wurden festgenommen. Beim Zugriff wurde die Ware mit dem Straßenverkaufswert von 100.000 Euro sichergestellt. Der Freigänger sowie der Vöcklabrucker legten umfassende Geständnisse ab. Die beiden anderen machten keine Angaben. Alle vier wurden in die Justizanstalt Ried im Innkreis eingeliefert.
Bei ihren Einvernahmen stießen die Ermittler dann auf einen weiteren Drogenring. Ein 60-jähriger Pensionist aus Salzburg, gegen den schon seit einigen Wochen Erhebungen geführt wurden, arbeitete offenbar als Kurier und bunkerte in seiner Wohnung größere Mengen Suchtgift aus Wien. Gemeinsam mit einem 44-Jährigen aus Seewalchen wurde er bei der Abfahrt Schörfling der A1 geschnappt, nachdem sie in Wien Drogen geholt hatten. Im Kofferraum des Wagens befanden sich acht Kilo Cannabis mit einem Straßenverkaufswert von 80.000 Euro. Die beiden wurden festgenommen, in weiterer Folge noch vier Komplizen. Alle kamen in die Justizanstalt Wels. Sie sind teilweise geständig.
Der 60-Jährige gab an, er habe seit Sommer 2017 im Auftrag des 44-Jährigen bei mehreren Beschaffungsfahrten 25 Kilo Cannabis von Wien nach Seewalchen transportiert. Er habe auch mehrfach Paketsendungen aus Holland entgegengenommen und in seiner Wohnung deponiert, so die Polizei OÖ. Der 44-Jährige wiederum soll bei Lieferungen auch drei Kilo Kokain mit einem Straßenverkaufswert von 300.000 Euro von Holland nach Österreich geschmuggelt und verkauft haben.
Die zwei Männer waren erst im Jänner 2017 nach einer jeweils neunjährigen Haftstrafe entlassen worden. Insgesamt wurden bisher 30 Abnehmer und Konsumenten ausgeforscht. Die weiteren Erhebungen zu den Hintermännern bzw. zur Herkunft der Suchtmittel in Wien und Holland sind im Gange.