Aum-Sektenchef 2 - Laut Medien noch weitere Mitglieder hingerichtet

Tokio (APA/dpa/AFP) - Neben Sektenchef Asahara wurden laut japanischen Medien auch mehrere andere Mitglieder der Sekte hingerichtet. An wie vielen Tätern die Höchststrafe vollstreckt wurde, war zunächst unklar. Das japanische Justizministerium konnte vorerst nicht bestätigen, dass das Todesurteil vollstreckt wurde.

Mit dem Anschlag auf die Tokioter U-Bahn 1995 wollte die Sekte eine geplante Polizeirazzia gegen ihr Hauptquartier am Fuße des heiligen Berges Fuji verhindern. Asahara, der den bürgerlichen Namen Chizuo Matsumoto trug, wurde später als Drahtzieher zum Tode verurteilt. Im Jänner dieses Jahres wurde das letzte Gerichtsverfahren gegen Mitglieder der Sekte abgeschlossen.

Mehr als 190 Aum-Mitgliedern wurde insgesamt der Prozess gemacht. Asahara und zwölf weitere Männer wurden zum Tode verurteilt. Asahara saß seit mehr als einem Jahrzehnt im Todestrakt. Experten hatten in der Vergangenheit gewarnt, dass Exekutionen die Täter in den Augen ihrer Anhänger zu Märtyrern machen könnten.

Japan, die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt, gehört zu den wenigen Industrieländern, die an der Todesstrafe festhalten.