Relativ stabile Gesundheitsausgaben gemessen am BIP in der OECD

Paris/Wien (APA) - Die Ausgaben für Gesundheit in vielen OECD-Ländern entwickeln sich gemessen am BIP-Wachstum recht stabil. Das trifft auch...

Paris/Wien (APA) - Die Ausgaben für Gesundheit in vielen OECD-Ländern entwickeln sich gemessen am BIP-Wachstum recht stabil. Das trifft auch für Österreich zu. Die Zuwachsraten haben sich mehr an das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes (BIP) angepasst als vor der Finanzkrise ab 2009. Das stellte die OECD jetzt in Statistiken über die aktuellsten Trends fest.

„Das Wachstum bei den Gesundheitsausgaben ist wieder zurück auf einem Wachstumspfad nach dem einer Verlangsamung infolge der Finanzkrise. 2016 wuchsen die Gesundheitsausgaben am stärksten in sieben Jahren mit einem erwarteten zusätzlichen Wachstum im Jahr 2017. Die Ausgaben für Gesundheit stiegen im OECD-Raum im Jahr 2016 um 3,4 Prozent ...“, schrieb die OECD. Die vorläufigen Schätzungen für 2017 würden auf ein Plus von 2,5 Prozent hindeuten, wobei eine Reihe von Staaten wie Kanada, Neuseeland und die Niederlande wieder rückgängige Zahlen voraussagten. Vor der Finanzkrise ab 2009 wären die Wachstumsraten bei jährlich plus vier bis sechs Prozent gelegen.

Von einem extrem starken Zuwachs des Anteils der Gesundheitsausgaben (öffentlich und privat insgesamt) kann in wesentlichen Staaten Europas - auch in Österreich - derzeit keine Rede sein: Der Anteil am BIP lag in Österreich laut den OECD-Statistiken im Jahr 2015 bei 10,3 Prozent, im Jahr darauf bei 10,4 Prozent und wurde für 2017 auf 10,3 Prozent berechnet. In Deutschland waren es 11,1 Prozent (2015 und 2016), im Jahr 2017 11,3 Prozent. In Frankreich blieb der Anteil der Gesundheitsausgaben über die drei Jahre hinweg mit jeweils 11,5 Prozent stabil. Die weiterhin höchsten Gesundheitsausgaben im OECD-Raum - gemessen am BIP - haben die USA mit 17,2 Prozent im Jahr 2017 (2016: 17,1 Prozent; 2015: 16,8 Prozent). Die Schweiz liegt bei den OECD-Ländern an zweiter Stelle mit 11,9 Prozent im Jahr 2015, 12,2 Prozent im Jahr darauf und 12,3 Prozent im vergangenen Jahr.

Am Donnerstag veröffentlichten die OECD, die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Weltbank eine Bericht, wonach schlechte Qualität im Gesundheitswesen mit ungenauer Diagnosen, Medikationsfehlern, inadäquaten und unnötigen Therapien sowie unsicheren Einrichtungen und fehlender Aus- und Weiterbildung des Personals die größten Risiken darstellten. Während in den Staaten mit geringem oder mittlerem BIP allein schon zehn Prozent der Spitalspatienten dort eine Infektion noch zusätzlich bekämen, seien das in den am weitesten entwickelten Ländern immerhin auch noch sieben Prozent. Einer von zehn Krankenhauspatienten würde in den entwickelten Staaten der Erde in der jeweiligen Institution einen unnötigen Schaden erleiden.