Bezirk Imst

Pano(d)rama rund um die Ötztaler Bergwelten

Ludwig Braun fährt mit der „Gletscherfeuerwehr“ durchs Ötztal.
© Parth

„Gletscherpfarrer“ Franz Senn ließ die Gipfelkulisse rund um die Kreuzspitze dokumentieren und hat so ein Zeitdokument geschaffen.

Von Thomas Parth

Sölden –Wie passt ein knallrotes, ausgemustertes Feuerwehrauto in eine Geschichte, die bereits vor exakt 150 Jahren ihren Ausgang genommen hat?

Der Beantwortung dieser Frage nehmen sich eine Ausstellung im „erbe.kulturraum.sölden“ in der Raiffeisenbank sowie der Glaziologe Ludwig Braun an. Braun fiel vor gut zehn Jahren ein Panorama, gemalt vom Münchener Künstler und Lebemann Charles Brizzi, auf. Als Gletscherforscher interessierte sich Braun natürlich für den Wandel der Ötztaler Gletscherwelt im Verlauf der vergangenen 150 Jahre. „Ich fahre jetzt mit einem ausgemusterten Feuerwehrauto, quasi einer mobilen Bühne, zu den Schauplätzen, von denen aus Brizzi seine Landschaftsansichten gemalt hat“, informiert Braun: „Diese ,Gletscherfeuerwehr‘ lädt Schulklassen dazu ein, ihre eigenen Bilder von der Umgebung zu malen. Die Werke werden am 15. Juli beim Familienfest des Naturparks Ötztal in Niederthai zu sehen sein.“

Als Ausstellungskuratoren im „erbe.kulturraum.sölden“ fungieren wieder Petra Paolazzi und Niko Hofinger. „Ebenso spannend wie die Veränderung der Berge ist die Auffindung des, wohlgemerkt, abgelehnten Panoramas“, erläutert Hofinger. Dem heiklen Bergliebhaber Senn war nämlich die landschaftsmalerische Überzeichnung zu ungenau. Pfarrer Senn hat das Gemälde von Charles Brizzi nicht angenommen und sich stattdessen für eine akkurate Darstellung der Berge entschieden. „Das Brizzi-Panorama ist schließlich dem Leihgeber dieser Ausstellung, Rupert Pischl aus Telfs, in die Hände gefallen“, weiß Hofinger.

Zu sehen sind beide Originale, die angenommene Lithografie sowie das abgelehnte Aquarell, noch bis zum 24. Oktober in der Raiffeisenbank Sölden immer von Montag bis Freitag zwischen 8 und 12 bzw. 14.30 und 17 Uhr.

Brizzis Gletscherpanorama wurde abgelehnt.
© Parth
Kurator Niko Hofinger schildert die spezielle Beziehung zwischen Franz Senn und Charles Brizzi.
© Parth

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