Strafzölle - DIHK: Trumps Zollpolitik zerstört „System von Regeln“
Baden-Baden (APA/AFP) - DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben hält die genauen Folgen des Handelskonflikts zwischen den USA und China f...
Baden-Baden (APA/AFP) - DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben hält die genauen Folgen des Handelskonflikts zwischen den USA und China für noch nicht abschätzbar. Die strukturellen Auswirkungen aber seien „katastrophal“, sagte er am Freitag im SWR-“Tagesgespräch“. Durch die Zollpolitik des US-Präsidenten werde ein „System von Regeln“ zerstört.
Das sei so, als würde eine Mannschaft beim Fußball „den Ball in die Hand nehmen und ihn einfach ins Tor tragen, weil man das beim Rugby auch so darf“, sagte Wansleben. Selbst wenn die Welthandelsorganisation WTO als Schiedsrichter eingreife, sei das der US-Seite egal.
Nun bestehe die Schwierigkeit darin abzuschätzen, was passiere, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie und Handelskammertages (DIHK). „Eins ist klar, das was passiert ist so, als wenn überall die Steuern erhöht würden“, sagte Wansleben. „Es wird also am Ende Kaufkraft entzogen und damit insgesamt weniger verkauft und weniger gehandelt, das heißt überall gehen so langsam und allmählich die Auftragseingänge und damit die Umsätze runter.“
Wertschöpfungsketten seien „weltweit so eng miteinander verzahnt, dass man gar nicht weiß, was wirklich passiert, wenn man irgendwo die Zollschraube dreht“, gab Wansleben zu bedenken. Das sei gerade auch schon in den USA zu beobachten, wo viele Unternehmen - „ganz überraschenderweise, auch solche, die vermeintlich geschützt werden sollen, sich beschweren und der Regierung sagen, lass das mal sein mit den Zöllen“.
Die USA haben am Freitag wie angekündigt hohe Importzölle auf chinesische Produkte vor allem aus dem Hightech-Bereich in Kraft gesetzt. Peking reagierte umgehend mit Gegenmaßnahmen und setzte ebenfalls Zölle in Kraft.