Boykott von Macron-Rede in Versailles verärgert Regierung

Paris (APA/AFP) - Die Regierung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich empört über Boykottaufrufe der Opposition vor einer Rede ...

Paris (APA/AFP) - Die Regierung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat sich empört über Boykottaufrufe der Opposition vor einer Rede des Staatschefs auf Schloss Versailles gezeigt. Ein Regierungssprecher sagte am Freitag in Paris, es sei ein Gebot des „Anstands“, dem Präsidenten zuzuhören.

Abgeordnete der Konservativen wie des linken Lagers wollen Macrons Rede bei einer Sondersitzung des Parlaments am Montag fernbleiben. Zudem sagten die Oppositionsführer eine Einladung Macrons zu einem Essen ab.

„Wenn der Präsident der Republik sich an die Vertreter der Nation richtet, gebietet es der Anstand, ihm zuzuhören“, sagte Regierungssprecher Benjamin Griveaux dem Sender Europe 1. Die Opposition kritisiert dagegen, Macron führe sich seit seinem Amtsantritt vor gut einem Jahr wie ein „Monarch“ auf und degradiere das Parlament zu einer reinen Abstimmungsmaschine für seine Reformen.

„Der Präsident hat niemals auch nur die kleinste Achtung für die parlamentarische Opposition gezeigt“, sagte der Fraktionsführer der konservativen Republikaner, Christian Jacob, der Zeitung „Le Figaro“. Die Linkspartei „La France Insoumise“ (Das unbeugsame Frankreich) erklärte, Macrons Herrschaft gleiche der des absolutistischen „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. Bereits im vergangenen Jahr hatte Macrons Einberufung des Parlaments auf Schloss Versailles für Unmut gesorgt.