Olympia 2026 - Grazer KPÖ jubelt nach ÖOC-Rückzug

Graz (APA) - Die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr - Gegnerin von Olympia 2026 erster Stunde - jubelt nach dem Rückzug des ÖOC: „Das ist eine ...

Graz (APA) - Die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr - Gegnerin von Olympia 2026 erster Stunde - jubelt nach dem Rückzug des ÖOC: „Das ist eine große positive Überraschung. Das übertrifft alle meine Erwartungen.“ Das ÖOC habe die Reißleine gezogen und „will der steirischen Landesregierung den schwarzen Peter dafür zuschieben.“

Sicher habe die finanzielle Zurückhaltung des Landesfinanzreferenten bei dieser Entscheidung eine Rolle gespielt. Wesentlich sei aber der Druck von unten gewesen, meinte Kahr und sagte weiter: „Nachdem feststand, dass wir in Graz genügend Unterstützungserklärungen für eine Volksbefragung gesammelt hatten, musste es zu einer Entscheidung kommen.“

Die KPÖ warnte Bürgermeister Nagl davor, jetzt mit dem Finger auf die KPÖ und ihre Initiative für eine Volksbefragung zu zeigen: „Das überhastet und in Wirklichkeit planlos und ohne Absprache mit Bund und Land im Umfeld des Schladminger Nachtrennens vom Zaun gebrochene Abenteuer Olympia betrachtete Nagl als sein persönliches Prestigeprojekt.“ Die KPÖ bedauerte, dass in den vergangenen Wochen und Monaten Geld aus Steuermitteln dafür aufgewendet worden ist. „Gleichzeitig sind wir froh darüber, dass uns allen eine große finanzielle Zusatzbelastung erspart wird.“

Der steirische Finanz- und Sportlandesrat Anton Lang (SPÖ) meinte: „Anscheinend glaubt das ÖOC nicht an die Zahlen der Machbarkeitsstudie, wonach eine finanzielle Unterstützung des Landes nicht notwendig ist. Positiv ist, dass die Reißleine schon jetzt gezogen wurde und den Steuerzahlern Geld für die Durchführung einer Volksbefragung und Prüfung der Studie erspart wird.“

Die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) zeigte sich irritiert von der überraschenden Entscheidung des ÖOC: „Ich habe immer gesagt, dass Olympische Spiele aus touristischer Sicht zu begrüßen wären. Ich habe aber auch klar gesagt, dass wir alle Daten und Fakten brauchen und diese dann genau prüfen werden. Diese Vorgangsweise war dem ÖOC von Beginn an bekannt. Klar ist für mich auch, dass die Bevölkerung in ein Projekt von der Dimension Olympischer Spiele eingebunden werden muss“.

Der Grazer NEOS-Gemeinderat Niko Swatek bedauerte: „Graz gilt jetzt als Stadt der Fantasie-Projekte, in der sich eines nach dem anderen in Luft auflöst.“ Die steirische und die Grazer ÖVP beschäftigten sich „nur mehr mit sich selbst und nicht mit Sachthemen“. Anders sei es nicht zu erklären, wieso die Stadt und das Land keine Einigung erbringen konnten. Passend zum Zeugnistag müsse sowohl Nagl als auch der ÖVP ein Fünfer ins Zeugnis geschrieben werden. Mit dem „Nagelschen Alleingang wurde dem Image der Stadt Graz“ geschadet.