Segeln: OeSV-Boote nutzen 49er-EM als WM-Generalprobe

Gdynia (APA) - Mit vier Booten ist Österreich bei den Segel-Europameisterschaften der Bootsklassen 49er und 49erFX ab Sonntag im polnischen Gdynia im Einsatz. Die kontinentalen Titelkämpfe wollen die OeSV-Asse in erster Linie als Generalprobe für die Weltmeisterschaften Anfang August in Aarhus nutzen. Angeführt wird das rot-weiß-rote Aufgebot von Benjamin Bildstein/David Hussl und Tanja Frank/Lorena Abicht.

Bildstein/Hussl kehren mit besonders guten Erinnerungen an die polnische Ostseeküste zurück. Die beiden 49er-Segler eroberten dort vor fünf Jahren Silber bei der Junioren-WM. „Es freut uns, wieder in Gdynia zu sein. Bei der Junioren-WM sind wir damals auf einem unglaublich hohen Niveau gesegelt, das ganze Jahr 2013 war sehr stark von uns“, sagte Steuermann Bildstein.

Zuletzt überzeugte das Duo beim Comeback bei der prestigeträchtigen Kieler Woche mit dem Einzug ins Medal Race. „Die Leistungen in Kiel haben sicher unser Selbstbewusstsein gestärkt. Für uns ist es jetzt wichtig, noch mehr Regattapraxis zu bekommen und uns wieder in der Spitze zu festigen“, betonte der 26-Jährige. Auch in Gdynia wolle man die Medaillenentscheidung erreichen.

Die drei österreichischen Damenboote (49erFX) trainieren schon seit Wochenbeginn im EM-Gewässer. Im Mittelpunkt standen dabei Materialtests, um am Sonntag mit dem richtigen Setup in die Regatta zu starten. Frank, die Rio-Bronzemedaillengewinnerin im Nacra17, und Abicht sind dabei das einzige Duo, das schon bei der letztjährigen EM gemeinsam am Start gestanden ist.

Mit zwei Podestplätzen haben die Seglerinnen vom Union Yacht Club Neusiedlersee in der vergangenen Weltcupsaison bewiesen, dass sie ganz vorne mitsegeln können. Die bevorstehende EM ist für sie aber nur ein Zwischenziel. „Nachdem Aarhus in diesem Jahr die oberste Priorität hat, schonen wir unser bestes Material und können deshalb auch unsere Geschwindigkeit noch nicht wirklich einschätzen“, erklärte Steuerfrau Frank.

Komplettiert wird das Aufgebot von Angelika Kohlendorfer/Lisa Farthofer und Laura Schöfegger/Anna Boustani. Die Ex-Ruderin Farthofer habe vor allem die Kommunikation mit ihrer Steuerfrau in den letzten Regatten verbessern können. Geschwindigkeitsmäßig kann man noch nicht mit der Spitze mithalten. „Wir merken, dass beim Speed noch etwas fehlt, daran gilt es jetzt noch zu arbeiten“, so die 26-Jährige. Schöfegger/Boustani zeigten bei der Kieler Woche mit starken Leistungen und einem Wettfahrtsieg auf.

Die Nacra17-EM, die ebenso in Gdynia ausgefahren wird, geht ohne österreichische Beteiligung in Szene. Thomas Zajac, gemeinsam mit Frank 2016 Olympia-Dritter, und seine Vorschoterin Barbara Matz bereiten sich unterdessen in Aarhus intensiv auf den Saisonhöhepunkt vor.