Zürcher Börse schließt leicht befestigt

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat den Handel am Freitag mit einer etwas festeren Tendenz abgeschlossen. Der Leitindex SMI zog über die gesamte Woche gar um beinahe ein Prozent an und rückte so nahe an die Marke von 8.700 Punkten.

Zu Beginn der zweiten Jahreshälfte hätten Börsenschwergewichte gegenüber einigen kleineren Werten aufgeholt, erklärte ein Händler. Während die Einführung von US-Strafzöllen auf chinesischen Waren am Freitag mit Sorge verfolgt wurde, ging von den US-Arbeitsmarktdaten wenig Bewegung aus.

Die guten und die schlechten Nachrichten am US-Arbeitsmarkt hätten sich neutralisiert, so der Händler. Zwar habe die US-Wirtschaft im Juni mehr Arbeitsplätze geschaffen, doch sei gleichzeitig die Arbeitslosenquote auf 4 Prozent geklettert und die Löhne seien weniger stark gestiegen als angenommen.

Unterdessen droht der Handelsstreit zwischen den USA und China zu eskalieren. Peking reagierte umgehend mit eigenen Sonderzöllen auf Einfuhren aus den USA. Im Handel wird befürchtet, dass US-Präsident Trump die Handelsbeziehungen nachhaltig belastet und so den Konjunkturaufschwung in den USA gefährdet.

Der Swiss Market Index (SMI) drehte kurz vor Handelsende ins Plus und schloss 0,27 Prozent höher bei 8697,42 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,26 Prozent auf 1.432,13 und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,32 Prozent auf 10.417,28 Zähler. Bei den Blue Chips standen am Ende 16 Gewinnern 12 Verlierer gegenüber. ABB und SGS beendeten den Handel unverändert.

Die Agenda für Firmennews war am Freitag weitgehend leer. LafargeHolcim rückten nach verhaltenem Beginn vor und verteuerten sich um 1,2 Prozent. In Großbritannien gewann der Zementhersteller einen 500 Millionen Pfund schweren Großauftrag. Zudem gingen am Markt Gerüchte um, LafargeHolcim könnte sich von seinem Geschäft in Indonesien trennen und dafür rund 2 Milliarden US-Dollar Erlös einnehmen.

Auf dem Vormarsch waren am Freitag auch die volatilen Titel des Backwarenkonzerns Aryzta (+2,2 Prozent), die Aktien des Hörgeräteherstellers Sonova (+1,4 Prozent) oder jene von Givaudan (+1,2 Prozent). Kräftige Unterstützung erhielt der Gesamtmarkt vom Schwergewicht Nestlé (+0,7 Prozent). Und auch die Pharmagrößen Novartis (+0,4 Prozent) und Roche (+0,1 Prozent) arbeiteten sich in den letzten Handelsminuten ins Plus vor.

Unter Abgabedruck standen dagegen Finanztitel wie jene der Versicherer Swiss Life (-0,5 Prozent) oder Zurich Insurance (-0,2 Prozent) sowie die Banken Julius Bär oder Credit Suisse (beide -0,3 Prozent). Aber auch die Zykliker Dufry, Kühne+Nagel (je -0,5 Prozent) und Schindler (PS: -0,4 Prozent) fielen zurück. Kaum Einfluss auf das Marktgeschehen hatte der von ABB (unverändert) gemeldete Kauf eines türkischen Roboter-Produzenten.

Während die Schwergewichte in den vergangenen Wochen Boden gut gemacht hatten, seien am breiten Markt bei einigen möglicherweise noch zu hoch bewerteten Titeln Gewinne mitgenommen worden, sagte der Händler. Er führte am Freitag die Aktien des Börsenneulings Klingelnberg (-3,5 Prozent) oder Georg Fischer (-1,1 Prozent) als Beispiele dafür an.

S fielen nach einer deutlichen Kurszielsenkung durch die Credit Suisse und einer Gewinnwarnung von Samsung um 2,9 Prozent zurück. Der koreanische Elektronikkonzern gilt nach Apple als zweitgrößter Abnehmer des Herstellers von Halbleitern.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA521 2018-07-06/18:37