Vier Jahre Haft für belgisch-tunesischen Cyber-Jihadisten
Paris (APA/AFP) - Der belgisch-tunesische Medien-Jihadist Farouk Ben Abbes ist zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Pariser Strafgeric...
Paris (APA/AFP) - Der belgisch-tunesische Medien-Jihadist Farouk Ben Abbes ist zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Pariser Strafgericht sprach den 32-Jährigen am Freitagabend der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung schuldig. Abbes war Ko-Betreiber der Webseite Ansar Al-Haqq, die vor rund zehn Jahren als wichtigstes jihadistisches Verlautbarungsorgan in französischer Sprache galt.
Von 2008 bis 2009 veröffentlichte Abbes Hunderte von Nachrichten - etwa übersetzte Pressemitteilungen und Bekennerschreiben für Anschläge des Extremistennetzwerks Al-Kaida. Jeder Nachricht fügte er den Slogan „Medien-Jihad ist der halbe Kampf“ bei.
Die Staatsanwaltschaft hält Ansar Al-Haqq nicht nur für ein Propagandamedium, sondern auch für „ein Instrument, das terroristischen Organisationen zur Verfügung gestellt wurde, um zu rekrutieren und auch (intern) zu kommunizieren“.
Abbes Name tauchte mehrmals in Verbindung mit Anti-Terrorermittlungen auf. Am Donnerstag bestritt er vor Gericht, jemals für extremistische Organisationen rekrutiert zu haben.
Seine Verteidiger plädierten auf Freilassung. Der Prozess erfolge viel zu spät. Es gebe keine „materiellen“ Beweise, die die Mitgliedschaft ihres Mandanten in einer terroristischen Vereinigung belegen würden.
Abbes „hat keine Verbindung mehr zu dieser radikal-islamistischen Bewegung“, versicherte Vincent Brengarth, einer seiner Anwälte. Ein anderer Anwalt, William Bourdon, warnte, dass „die Inhaftierung eines Mannes zehn Jahre nach den Ereignissen eine außergewöhnliche Entscheidung“ sei.