Männer wegen antisemitischem Überfall bei Paris verurteilt

Paris (APA/dpa) - Dreieinhalb Jahre nach einem äußerst brutalen Raubüberfall in einer Pariser Vorstadt sind die drei Angreifer zu Haftstrafe...

Paris (APA/dpa) - Dreieinhalb Jahre nach einem äußerst brutalen Raubüberfall in einer Pariser Vorstadt sind die drei Angreifer zu Haftstrafen bis zu 16 Jahren verurteilt worden. Das Gericht in Creteil stufte die Tat dabei am Freitag als antisemitisch ein, wie die französische Nachrichtenagentur AFP meldete.

Den Männern wurde vorgeworfen, einen jüdischen Mann und seine damalige Partnerin im Dezember 2014 in ihrer Wohnung überfallen zu haben. Die Frau wurde von einem der Täter vergewaltigt.

Der Fall hatte für großes Aufsehen gesorgt, der damaligen Innenminister Bernard Cazeneuve rief zum nationalen Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus auf. Die Angeklagten wiesen die Antisemitismus-Vorwürfe zurück.

Die vermummten und bewaffneten Täter hatten bei dem Überfall ausdrücklich die Religionszugehörigkeit erwähnt. „Juden bringen Geld nicht auf die Bank“, soll einer von ihnen gesagt haben. Die Männer wurden zu 16, 13 und 8 Jahren Haft verurteilt - einer von ihnen in Abwesenheit, da er flüchtig ist. Vor Gericht standen auch zwei Komplizen, die zu 6 und 5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wurden.

Im März hatte der gewaltsame Tod der 85-jährigen Holocaust-Überlebenden Mireille Knoll weltweit für Aufsehen gesorgt. Die Jüdin war tot in ihrer ausgebrannten Wohnung im Pariser Osten aufgefunden worden, Ermittler nahmen zwei verdächtige Männer fest.