Fußball-WM: Frankreich und Belgien erreichten Halbfinale

Moskau (APA/dpa) - Rekord-Weltmeister Brasilien ist im Viertelfinale der Fußball-WM in Russland gescheitert. Der fünfmalige Titelträger musste sich am Freitag in Kasan Belgien mit 1:2 (0:2) geschlagen geben. Die Belgier treffen nun im Halbfinale am Dienstag in St. Petersburg auf Frankreich. Die Elf von Trainer Didier Deschamps setzte sich in Nischni Nowgorod gegen Uruguay mit 2:0 (1:0) durch.

Vor 42.873 Zuschauern in Kasan besiegelten Fernandinho mit einem Eigentor (13. Minute) und Kevin De Bruyne (31.) den Viertelfinal-K.o. für die letzte nicht-europäische Mannschaft im Turnier. Der eingewechselte Renato Augusto konnte für Brasilien nur noch verkürzen (76.). Belgien steht damit zum zweiten Mal nach 1986 in einem WM-Halbfinale und kann gegen Frankreich erstmals den Einzug ins Endspiel schaffen.

Für die Franzosen trafen Innenverteidiger Raphael Varane in der 40. Minute sowie Antoine Griezmann (61.) mit einem Schuss aus der Distanz, den Uruguays Tormann Fernando Muslera durch die Finger rutschen ließ. Für die Equipe Tricolore ist es das sechste WM-Halbfinale.

Für Erstaunen sorgte ein Urteil der FIFA. Nach Kroatien wurde auch der schwedische Verband zu einer Zahlung von 70.000 Schweizer Franken (60.277 Euro) verurteilt. Die Schweden hatten beim Achtelfinale gegen die Schweiz nicht autorisierte Ausrüstung getragen, wie die FIFA nach einer Entscheidung seiner Disziplinarkommission am Freitag mitteilte. Dabei habe es sich um eine Art Strumpfhose mit großem Logo gehandelt. Kroatien war zuvor wegen falscher Getränke auf dem Spielfeld zu der gleichen Strafzahlung verdonnert worden.

In Deutschland verlieh DFB-Teammanager Oliver Bierhoff mit einem verbalen Schlingerkurs der emotionalen Debatte um die Zukunft von Mesut Özil in der Nationalmannschaft neue Brisanz. Wenige Stunden nach der Veröffentlichung heikler Aussagen zur Rolle Özils beim WM-Debakel ruderte Bierhoff am Freitag wieder zurück und sprach von einem Missverständnis und falschen Interpretationen.

Für Russland soll das Viertelfinale am Samstag gegen Kroatien nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum großen Coup sein. „Ich hoffe, dass die wichtigsten Spiele noch vor uns liegen“, sagte Russlands Nationaltrainer Stanislaw Tschertschessow. Zuvor treffen England und Schweden in Samara aufeinander.