Radsport

Gaviria feierte bei Tour-de France-Auftakt Premierensieg

Der Kolumbianer Fernando Gaviria darf sich das Gelbe Trikot überziehen.
© APA/AFP/BERTORELLO

Tour-Novize Fernando Gaviria hat gleich seinen ersten Auftritt in Frankreich zur großen Inszenierung genutzt. Der 23 Jahre alte Kolumbianer gewann am Samstag die Auftakt-Etappe und strahlte auf dem Siegerpodest im ersten Gelben Trikot seiner Laufbahn. Danach bekam er auch noch das Grüne für den Punktbesten.

Fontenay-le-Comte – Fernando Gaviria hat sich zum ersten Träger des Gelben Trikots im Rahmen der 105. Tour de France gekürt. Der kolumbianische Quick-Step-Profi setzte sich im Zielsprint vor dem dreifachen Weltmeister Peter Sagan durch und feierte nach 201 Kilometern von Noirmoutier-en- l‘Ile nach Fontenay-le-Comte bei seiner Tour-Premiere gleich seinen ersten Etappensieg.

Auch Porte, Quintana mit Rückstand

Der Topfavorit und vierfache Gesamtsieger Christopher Froome verlor nach einem Sturz rund vier Kilometer vor Schluss, ebenso wie Richie Porte und Adam Yates, 51 Sekunden. Noch schlimmer erwischte es in einer hektischen Schlussphase Froomes Herausforderer Nairo Quintana, der nach einem Hinterraddefekt 1:15 Minuten auf die Spitze verlor.

Die restlichen Favoriten erreichten das Ziel zeitgleich mit dem Sieger, der sich über zehn Bonussekunden freuen darf. So rollte etwa Sagans Bora-Teamkollege Rafal Majka gefolgt von 2014-Gesamtsieger Vincenzo Nibali als Zehnter über die Ziellinie.

120 Kilometer fuhren die 176 Starter bei strahlendem Sonnenschein entlang der Atlantik-Traumstrände. Vor dem Ziel wurde es dann aber unangenehmer für die Profis: Der Boulevard Duguesclin war eng und winklig, am Ende war ein kleiner, 300 Meter langer Anstieg zu bewältigen. Für Gaviria, der bei seiner Tourpremiere von seinem Team im Finish perfekt in Szene gesetzt wurde, war es ein Traumfinale.

„Das Gelbe Trikot möchte jeder auf der Welt tragen, und ich habe es gleich am ersten Tag meiner Tour-Teilnahme erobert. Vielleicht werde ich es nicht allzu lange behalten. Aber ich werde versuchen, es möglichst lange tragen zu können“, freute sich der zweimalige Bahnweltmeister im Omnium (2015, 2016). Im Vorjahr hatte er vier Etappen des Giro d‘Italia für sich entschieden.

Pöstlberger und Gogl mit 42 Sekunden Rückstand

Aus dem rot-weiß-roten Trio, dem vornehmlich Helferdienste zugedacht sind, erreichten Sagans Bora-Kollege Lukas Pöstlberger und Michael Gogl (Trek) mit 42 Sekunden Rückstand das Ziel (79.). Gregor Mühlberger (Bora) rollte eineinhalb Minuten nach dem Sieger über die Linie.

Auch in der 2. Etappe vom Sonntag erhalten die Sprinter in der Vendee nochmals ihre Chance. Das 182,5 km lange Teilstück von Mouilleron-Saint-Germain nach La Roche-sur-Yon ist erneut sehr flach. Am Montag sind weitere Konturen im Gesamtklassement zu erwarten, wenn in Cholet ein 35,5 km langes Mannschaftszeitfahren ausgetragen wird. (APA/sda/dpa)

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