Proteste gegen Benzinpreiserhöhung in Haiti - Flüge werden gestrichen
Port-au-Prince (APA/Reuters/AFP/dpa) - Trotz der vorübergehenden Rücknahme von kräftigen Benzinpreiserhöhungen haben sich die gewaltsamen Pr...
Port-au-Prince (APA/Reuters/AFP/dpa) - Trotz der vorübergehenden Rücknahme von kräftigen Benzinpreiserhöhungen haben sich die gewaltsamen Proteste in Haiti am Samstag fortgesetzt. Wütende Demonstranten steckten TV-Berichten zufolge in der Hauptstadt Port-au-Prince Straßensperren in Brand, plünderten Geschäfte und griffen Hotels an. In der Nacht zuvor hatte es einen Toten gegeben.
Wegen der Ausschreitungen strichen die US-Fluggesellschaften American Airlines und JetBlue Flüge nach Port-au-Prince. „Die Regierung verurteilt die Gewalt und den Vandalismus“, teilte Premierminister Jack Guy Lafontant mit.
Das Wirtschafts- und Handelsministerium hatte am Freitag zunächst bekanntgeben, dass die Benzinpreise entsprechend einer Vereinbarung mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) um 38 Prozent steigen. Das Rahmenabkommen mit dem IWF sieht vor, dass die Regierung Treibstoff nicht weiter subventioniert. Der haitianische Wirtschaftsminister Alix Patrick Salomon nannte die Subventionen eine schwere Last für die heimische Wirtschaft. Der bitterarme Karibikstaat wurde 2010 von einem verheerenden Erdbeben erschüttert und hat sich davon nach wie vor nicht erholt.
Bei Diesel beträgt die Preiserhöhung sogar 47 Prozent. Nach der Ankündigung brachen massive Proteste aus. Am Samstag nahm die Regierung die Erhöhungen vorübergehend zurück. Haiti gilt als das ärmste Land Lateinamerikas.
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