Gewalt in französischer Stadt Nantes nahm ab
Nach nächtelangen Ausschreitungen blieb es am Samstagabend weitgehend friedlich.
Nantes – Nach vier Nächten in Folge mit heftigen Ausschreitungen hat sich die Lage in der westfranzösischen Stadt Nantes weitgehend beruhigt. Laut Polizeiangaben brannten in der Nacht zu Sonntag 18 Autos und ein Gerät auf einer Baustelle, es gab jedoch keine gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen und den Sicherheitskräften.
Zuvor war es nach dem tödlichen Polizeischuss auf einen 22-Jährigen am Dienstag zu heftigen Krawallen in mehreren Stadtteilen von Nantes gekommen. In der Nacht zu Samstag hatten sich mit Brandsätzen bewaffnete Jugendliche Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. 35 Autos und mehrere Mülleimer brannten. Auch an einem Haus mit Sozialwohnungen wurde Feuer gelegt. Die Polizei ging mit Tränengas gegen die Randalierer vor.
Polizeischuss bei Verkehrskontrolle
Auslöser für die Krawalle war der tödliche Polizeischuss auf einen 22-Jährigen bei einer Verkehrskontrolle am Dienstagabend. Am Freitag hatte der verantwortliche Polizist Falschangaben eingeräumt. Sein Anwalt sagte, der Beamte habe anders als bisher dargestellt nicht in Notwehr gehandelt. Bei dem Schuss habe es sich um einen „Unfall“ gehandelt.
Am Abend ordnete ein Untersuchungsrichter die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens gegen den Polizisten an. Der Verdacht laute auf „mutwillige Gewalt“ mit Todesfolge. Der Polizist wurde zudem unter gerichtliche Aufsicht gestellt. Wegen Zweifeln an der Darstellung des Schützen ist dieser bereits seit Donnerstag in Polizeigewahrsam. (APA/AFP)