Brexit - Deutsche Maschinenbauer sehen Positives in Mays Plänen
Berlin (APA/Reuters) - Die deutschen Maschinenbauer sehen in den Brexit-Plänen der britischen Regierung eine Reihe positiver Aspekte. „Mit d...
Berlin (APA/Reuters) - Die deutschen Maschinenbauer sehen in den Brexit-Plänen der britischen Regierung eine Reihe positiver Aspekte. „Mit dem von der britischen Premierministerin Theresa May bekanntgegebenen Plan einer ‚Freihandelszone‘ hat Großbritannien endlich konkrete Vorstellungen für die zukünftige Zusammenarbeit mit der EU im Handelsbereich vorgelegt“, sagte am Sonntag der Chef des Maschinenbauer-Verbandes VDMA, Thilo Brodtmann.
„Vor allem die Verpflichtung der Briten, EU-Gesetzgebung für Industrieprodukte zu übernehmen, ist ein wichtiger Schritt, um zukünftige Handelshemmnisse im Maschinenbau zu verhindern“ , so Brodtmann. Positiv beurteilte der VDMA auch, dass nach den britischen Plänen nach dem Brexit Waren im bilateralen Handel zollfrei bleiben sollen und die britische Regierung die EU-Regelungen und EU-Standards übernehmen will. „Erforderlich dafür ist eine Zollunion zwischen beiden Wirtschaftspartnern, was der britische Plan aber nicht vorsieht“. Kaum praktikabel sei, einen freien Warenhandel zwischen der EU und Großbritannien sicherzustellen und zugleich Großbritannien den Abschluss eigener Freihandelsabkommen mit Drittstaaten zu ermöglichen. Das wäre laut VDMA ein „Rosinenpicken“, was es aber nicht geben soll.
Die deutschen Bundesregierung hielt sich bisher bedeckt. „Zunächst einmal gilt es, die britischen Vorschläge für das künftige Verhältnis zwischen EU und Großbritannien in Form des Weißbuches abzuwarten“, sagte ein Regierungssprecher am Wochenende. Im Anschluss daran werde dann die EU-Kommission als Verhandlungsführerin der EU27 die Vorschläge bewerten.
May hatte sich am Freitag die Zustimmung ihrer Minister für einen unternehmensfreundlichen Brexit gesichert. Er sieht eine Freihandelszone für Güter und weitere enge Beziehungen zur EU vor. Der Dienstleistungssektor soll nicht den gegenwärtigen Zugang zum EU-Raum behalten.