Ehemaliger Sowjet-Dissident im Alter von 89 Jahren gestorben

Kiew (APA/AFP) - Der ukrainische Bürgerrechtler Lewko Lukjanenko, der 26 Jahre in Sowjet-Gefängnissen inhaftiert war, ist im Alter von 89 Ja...

Kiew (APA/AFP) - Der ukrainische Bürgerrechtler Lewko Lukjanenko, der 26 Jahre in Sowjet-Gefängnissen inhaftiert war, ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Er erlag Medienberichten zufolge am Samstag in einem Krankenhaus in Kiew den Folgen einer langen Krankheit.

Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko würdigte Lukjanenko in einem Facebook-Beitrag als wichtigen Unabhängigkeitskämpfer und „Symbol der Unbesiegbarkeit des ukrainischen Geistes“. „Dieser Mann hat sein Leben lang der Ukraine gedient und für Freiheit und Unabhängigkeit gekämpft“, erklärte Ministerpräsident Wolodimir Groisman.

Lukjanenko wurde 1928 im Norden der heutigen Ukraine geboren, die seinerzeit ein Teil der Sowjetunion war. 1961 wurde der Dissident wegen „anti-sowjetischer Propaganda“ zum Tode verurteilt; die Strafe wurde später zu 15 Jahren Gefängnis umgewandelt.

Nach seiner Freilassung im Jahr 1976 war er einer der Gründer der ukrainischen Helsinki-Gruppe und wurde kurz darauf erneut zu zehn Jahren Haft und fünf Jahren Exil verurteilt. Im August 1991 war er einer der Verfasser der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine. 2005 wurde Lukjanenko als „Held der Ukraine“ gewürdigt und erhielt damit die höchste Auszeichnung des Landes.