Thailändische Höhle - Vier Buben gerettet
Chiang Rai (APA/dpa) - Vier der thailändischen Jugend-Fußballer sind nach ihrer wochenlanger Höhlen-Gefangenschaft gerettet worden. Spezialt...
Chiang Rai (APA/dpa) - Vier der thailändischen Jugend-Fußballer sind nach ihrer wochenlanger Höhlen-Gefangenschaft gerettet worden. Spezialtaucher holten die ersten vier der dreizehn Mitglieder einer Buben-Fußballmannschaft am Sonntagabend (Ortszeit) ins Freie, wie die Thai Navy Seals mitteilten. Damit läuft die Rettungsaktion weitaus schneller als zunächst angenommen.
Wie die thailändische Zeitung „Bangkok Post“ berichtete, wurden die Buben sofort ins nächstgelegene Krankenhaus geflogen. Die Retter untersuchten derzeit außerdem den Gesundheitszustand von weiteren Buben, die sich in der Nähe des Höhlenausgangs befinden.
Damit lief die Rettungsaktion allem Anschein nach besser und schneller als erwartet. In einer offiziellen Mitteilung der thailändischen Behörden kurz vor Bekanntwerden der ersten Rettungsberichte hatte es noch geheißen, es sei nicht absehbar, wann die ersten der zwölf Buben die Höhle verlassen könnten.
Sinkende Wasserstände in der teilweise überfluteten Höhle könnten die Rettungsmission beschleunigt haben. Sauerstoffmangel und schlechte Wetteraussichten hatten zuletzt den Druck auf die Retter erhöht. In den nächsten Tagen soll es wieder heftige Regenfälle geben. In Südostasien ist gerade Monsunzeit. Zudem sank am bisherigen Aufenthaltsort der Gruppe in der Höhle der Sauerstoffgehalt in der Luft. Auch das sprach dafür, die Rettungsaktion nicht länger hinauszuschieben.
Angesichts drohender neuer Regenfälle konnten die Verantwortlichen für die Höhlenrettungsaktion in Thailand nach Einschätzung des deutschen Experten Martin Groß nicht mehr länger warten. „Wenn die Wassermassen nicht mehr beherrschbar werden und zudem die Gefahr besteht, dass die Jugendlichen bis zu vier Monate eingeschlossen sein werden, muss man handeln“, sagte Groß am Sonntag. Der 39-Jährige ist aktiver Höhlenretter und Geschäftsführer des ehrenamtlichen Vereins Höhlenrettung Baden-Württemberg.
Das Risiko, die Kinder mit Tauchern durch die engen Wasserläufe der Höhle ins Freie zu bringen, sei zwar hoch, sagte Groß. „Man kann das den Kindern zutrauen, aber genauso könnte auch jemand in Panik verfallen.“ Besonders wichtig sei, die Kinder genau zu instruieren, was auf sie zukomme und was von ihnen erwartet werde. „Sie müssen Vertrauen fassen zu ihren beiden Rettern, die sie nach unseren Informationen jeweils begleiten sollen.“